Der deutsche Export sei derzeit die Wachstumslokomotive für die EU, erklärte am Freitag Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) angesichts der aktuellen Außenhandelszahlen aus dem Statistischen Bundesamt. Das Selbstlob der deutschen Exporteure ist berechtigt: So wurden im August 2010 von Deutschland Waren im Wert von 75,1 Milliarden Euro ausgeführt und Waren im Wert von 66,1 Milliarden Euro eingeführt. Die deutschen Ausfuhren waren damit im August 2010 um 26,8 % höher als im Jahr davor, die Einfuhren um 29,2 %.
Der Vergleich der August-Zahlen mit dem Vormonat Juli fällt im Gegensatz zum Vorjahresvergleich allerdings etwas zwiespältig aus. Einerseits sanken die Ausfuhren gegenüber Juli 2010 um 0,4 %, andererseits nahmen die Einfuhren um 0,9 % zu. Das trübt das Gesamtbild allerdings kaum.
„Der deutsche Exportboom hält weiter an. Getragen von einer immensen Nachfrage aus Asien, verzeichneten die deutschen Ausfuhren Zuwächse, wie sie selbst vor der Krise noch nicht gesehen wurden“, lobte Börner die erfreuliche Entwicklung, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass vom deutschen Wachstum auch die europäischen Nachbarstaaten profitieren. So sei die deutsche Nachfrage nach Produkten aus der EU um mehr als ein Drittel stärker gestiegen, als die Lieferung deutscher Produkte in die EU. „Damit wird die deutsche Wirtschaft ihrer Funktion als Türöffner für die Weltmärkte gerecht“, glaubt Börner.
Tatsächlich wurden im August Waren im Wert von 75 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 66 Milliarden Euro importiert. Damit stiegen im Vorjahresvergleich die deutschen Ausfuhren insgesamt um 26,8 Prozent und die Einfuhren um 24,9 Prozent. Die Ausfuhren in Drittländer stiegen um 40,8 Prozent. Der Außenbeitrag stieg damit auf 29,2 Milliarden Euro an.
Aller Voraussicht nach werde Deutschland die Krise schneller hinter sich lassen können als erwartet, so Börner weiter. Dies sei aber kein Selbstläufer. Mit Sorge beobachte der Verband die aktuelle Wechselkursdebatte. Unsicherheiten auf den Finanzmärkten könnten schnell zu starken Wechselkursschwankungen führen. Dies würde die Wechselkursabsicherung maßgeblich erschweren und zu nicht planbaren Belastungen für die deutsche Wirtschaft führen, so Börner abschließend.
(BGA / Statistisches Bundesamt / ml)