Der ifo Geschäftsklimaindikator für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands setzte im Oktober seinen Höhenflug nicht nur fort, sondern zog sogar von 106,8 Punkten im September auf 107,6 im Oktober an. Das meldete zum Wochenende das Münchner ifo Institut. Der Grund: Von den Unternehmen wird erneut sowohl die aktuelle Geschäftssituation (Anstieg von 109,8 auf 110,2) als auch die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten (Anstieg von 103,9 auf 105,1) positiver ewertet.
Laut Institut läuft der Konjunkturmotor stabil und rund. Die Gewerbliche Wirtschaft befindet sich nach wie vor in einem Hoch. Entsprechend liegt der saisonbereinigte Saldo im Oktober bei 14,5 (nach 12,8 im September).
Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Geschäftsklimaindex von 20,0 auf 21,6 Saldenpunkte gestiegen. Die Unternehmen berichten von einer ähnlich guten Geschäftslage wie im vergangenen Monat, und ihre Erwartungen an die Geschäfte in den kommenden sechs Monaten sind gestiegen. Die Exporteure schätzen ihre Chancen auf den Auslandsmärkten ebenfalls wieder günstiger ein. Die Auslastung der Geräte und Maschinen ist im verarbeitenden Gewerbe erneut leicht gestiegen. Der Auslastungsgrad in der Industrie erreicht fast wieder den langfristigen Durchschnitt. Den Personalbestand wollen die Firmen deutlich erhöhen.
Der Geschäftsklimaindex im Einzelhandel ist zwar von 11,5 auf 9,1 Saldenpunkte leicht gesunken. Sowohl ihre momentane Geschäftslage als auch ihre Geschäftsperspektiven für die nahe Zukunft bewerten die Einzelhändler als nicht mehr ganz so vorzüglich wie im September. Dennoch ist das Geschäftsklima im Einzelhandel weiterhin sehr gut.
Im Großhandel hat sich das Geschäftsklima von 13,3 auf 19,4 Saldenpunkte deutlich verbessert. Die Unternehmen berichten häufiger von einer guten Geschäftslage als im September. Auch in Hinblick auf die Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr haben dort die Optimisten wieder an Gewicht gewonnen.
Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima von -18,1 auf -16,4 Saldenpunkte verbessert. Allerdings sind die befragten Bauunternehmen mit ihrer derzeitigen Geschäftslage unzufriedener als im Vormonat. Die Aufhellung des Geschäftsklimas resultiert ausschließlich aus einer deutlich günstigeren Einschätzung der weiteren Geschäftsentwicklung.
Das ifo Geschäftsklima im Dienstleistungsgewerbe hat sich von 20,5 Saldenpunkten im September auf 21,4 Saldenpunkte im Oktober aufgehellt. Immer mehr Unternehmen bewerten ihre aktuelle Lage als gut (Anstieg von 24,0 auf 28,0). Der weiteren Geschäftsentwicklung im nächsten Halbjahr blicken die Dienstleister aber etwas weniger optimistisch entgegen als bisher (Rückgang von 17,0 auf 15,0). Dennoch planen wieder mehr Dienstleister, ihren Personaleinsatz zu erhöhen. (ifo / ml)