Der Innovationsklima-Index des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) ist im dritten Quartal 2010 von 27 auf 33 Punkte – und damit auf das höchste Niveau seit Beginn der Mitgliederbefragung – angestiegen. Mehr als die Hälfte der Befragten erwartet eine positive Entwicklung. Fast 60 % sehen den deutschen Hightechstandort auch im internationalen Vergleich gut vertreten. VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs sprach sogar von einem ungebremsten Durchstarten der Wirtschaft. Vor allem Vertreter aus Fahrzeugbau und Elektroindustrie zeichneten ein positives Stimmungsbild. Schlusslicht der Befragung bildet die Baubranche. Ihr Index sank von 28 auf 15 Punkte.
In der Elektroindustrie rechnet fast jeder Zweite mit steigenden Ausgaben für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Im Fahrzeugbau ist es immerhin noch jeder Vierte.
40 % der befragten Fahrzeugbauern meinen zudem, dass die Automobilbranche in den letzten drei Monaten sehr aktiv bei der Einführung von Marktneuheiten war. Knapp jeder Fünfte sorgt sich bei den Fahrzeugbauern jedoch um die Verfügbarkeit von Fachkräften. Fuchs appelliert deshalb an die VDI-Mitglieder: „Unternehmen müssen jetzt in die Zukunft investieren. Besonders Jugendliche müssen für Technik begeistert und auch Frauen an den Ingenieurberuf herangeführt werden.“ Er mahnt außerdem, das Potenzial älterer Mitarbeiter nicht zu vernachlässigen, „sonst fehlen der Wirtschaft schon bald die entscheidenden Spezialisten“.
Den deutlichsten Anstieg verzeichnete in der Befragung die Umwelttechnik: Hier kletterte der Index von 26 auf 42 Zähler. „Energie und Umwelt sind die Themen der Stunde. Innovative Techniken sind hier besonders gefragt“, so Fuchs.
VDI-Innovationsklima-Index
Der VDI-Innovationsklima-Index fragt das Wissen der VDI-Mitglieder in ihren unterschiedlichen Berufen und Branchen als Frühindikator und Stimmungsindex zur Entwicklung des Technologiestandorts Deutschland ab. Die Werte bewegen sich zwi-schen -100 und +100.