Die Kostenumlage aus der Förderung Erneuerbarer Energien nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf die allgemeinen Stromgebühren wird im Jahr 2011 nochmals um 70 % steigen. Konkret verteuert das den Strom beim Endkunden um 1,4 ct/kWh auf ca. 3,5ct /kWh. Das trifft stromintensive Betriebe, darunter vor allem NE-Metallbetriebe, wie z. B. Aluminium-Hüttenwerke, besonders stark. Daran ändern auch die heuer beschlossenen Sonderkürzungen nur wenig, klagt nun die WirtschaftsVereinigung Metalle (WVM).
Im Vorfeld der geplanten Novellierung des EEG zum Jahresbeginn 2012 sei grundlegend über die Marktintegration der Stromeinspeisung aus erneuerbaren Quellen nachzudenken, fordert Martin Kneer, Hauptgeschäftsführer der WirtschaftsVereinigung Metalle. Bei einem Anteil von über 15 Prozent an der Stromerzeugung gehörten feste, auf 20 Jahre fixierte Vergütungen auf den Prüfstand. Eine echte Degression der Fördersätze sei überfällig, mahnt Kneer die Politik.
Was dem Verbandsfunktionär sauer aufstößt: Das Verhältnis von Effektivität bezogen auf ein Prozent der Stromerzeugung und Fördervolumen von voraussichtlich 8 Milliarden Euro im Jahr 2010 passen seiner Meinung nach volkswirtschaftlich nicht mehr zusammen. „Wer für erneuerbare Energien ist, darf nicht gleichzeitig die Akzeptanz bei Bürgerinnen und Bürgern und der Industrie reduzieren. Strom muss auch in Zukunft noch sauber, sicher und bezahlbar sein“, so Kneer.
Ohne Belastungsstopp werde der energieintensiven Nichteisen-Metallindustrie, die Addition politischer Energiekosten aus EEG, Ökosteuer und Emissionshandel keine Luft zum Atmen bleiben, klagt Kneer. Als Lieferant unverzichtbarer Werkstoffe für den Ausbau erneuerbarer Energien brauche gerade die NE-Metallindustrie ein Belastungsmoratorium und klare Regelungen. Sonst gebe es für die metallerzeugenden und -verarbeitenden Unternehmen keine Planungs-, Investitions- und Produktionssicherheit.