Im Schnitt aller Unternehmensklassen ist die Kredithürde für die deutsche gewerbliche Wirtschaft im Oktober erneut geschrumpft. Hatten im September noch 29,0 % der vom ifo Institut befragten Unternehmen die Kreditvergabe der Banken als restriktiv bezeichnet, waren es im Oktober nur noch 27,6 %. Die ifo-Experten loben, die gelockerte Kreditvergabepolitik unterstütze den Aufschwung. Für Kleinunternehmen und Unternehmen des Bauhauptgewerbes hat sich die Situation allerdings nicht verbessert, sondern sogar etwas verschlechtert.
Im verarbeitenden Gewerbe ist die Kredithürde für die großen und die mittelgroßen Unternehmen gesunken. Bei den großen Industriefirmen haben die Klagen über einen restriktiven Kreditzugang um 3,1 Prozentpunkte auf 27,7 % abgenommen – eine deutliche Verbesserung. Innerhalb der mittelgroßen Unternehmen hat sich der Anteil der Restriktiv-Antworten um 2,1 Prozentpunkte auf 25,1 % reduziert. Für die Kleinunternehmen ist die Kredithürde dagegen sehr leicht um 0,3 Prozentpunkte auf 30,0 % gestiegen.
Im Bauhauptgewerbe ist die Kredithürde derzeit ebenfalls etwas höher als im September. Sie stieg um 2,3 Prozentpunkte auf 37,3 %. Sie war allerdings im Vormonat deutlich gesunken. Im Handel hat die Kredithürde dagegen nachgegeben: Aktuell stufen 24,4 % der befragten Handelsunternehmen die Kreditvergabepraxis der Banken als zurückhaltend ein. Das sind 2,4 Prozentpunkte weniger als im vergangenen Monat.
(ifo Institut / ml)