Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) sieht für seine Mitglieder eine rosige Zukunft kommen. Der scheidende VDMA-Präsident Dr. Manfred Wittenstein gab heute bekannt, der Verband rechne für 2011 mit einem Wachstum des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus um 8 %. Die Entwicklung der Auftragseingänge weise darüber hinaus eine mustergültige V-Form auf. Eine derartige Dynamik der Erholung sei zwar nicht erwartet worden, der VDMA habe aber angesichts sich deutlich verbessernder Zahlen bereits Mitte September seine Produktionsprognose von 3 auf 6 % verdoppelt.
Tatsächlich ist der Auftragseingang in den ersten acht Monaten des Jahres um ein gutes Drittel (35 %) gewachsen. Abgesehen vom Bestelleingang im August zeigte sich laut Verband kein Tempoverlust. Im Juli 2010 lag die Kapazitätsauslastung im Schnitt bei 82,9 % (Juli 2009: 69,2 %). Auch die Beschäftigtenzahl stieg im Juli auf rund 905.000. Im Vergleich zum Vorjahr (931.000) verringerte sich der Personalbestand lediglich um 2,7 %.
Einen wesentlichen Anteil zum hohen Wachstum tragen die Exporte bei. Die deutschen Maschinenausfuhren lagen im Zeitraum Januar bis Juli 2010 bei 69,5 Milliarden Euro, und damit nominal um 5,7 % (3,8 Milliarden Euro) über dem Vorjahreswert. Der größte Beitrag kommt aus Übersee. Besonders stark gewachsen sind die Lieferungen nach China (plus 22,7 % auf 8 Milliarden Euro) und Brasilien (plus 39,8 % auf 1,4 Milliarden). Russland, das den deutschen Maschinenbau im letzten Jahr stark enttäuschte, zeigt dieses Jahr eine Steigerungsrate von 9 % (auf 3,1 Milliarden). Und selbst die USA, der zweitwichtigste Handelspartner, haben ihre Maschinenbauimporte aus Deutschland um 6,2 % gesteigert (auf 5,5 Milliarden).
Die deutschen Maschinenimporte lagen im Zeitraum Januar bis Juli 2010 bei 25,4 Milliarden Euro, und damit nominal um 7,2 % (1,7 Milliarden Euro) über dem Vorjahreswert. Der Anteil Europas liegt insgesamt bei rund 72 %. Bei den europäischen Partnern liegt Italien mit einem Anteil von 10 % an der Spitze, gefolgt von der Schweiz mit 9,4 % und Frankreich mit 7,8 %. Ebenfalls auf den vorderen Plätzen dabei: Österreich (Rang 7), Tschechien (Rang 8), Niederlande (Rang 9) und Großbritannien (Rang 10).
Zunehmend sei auch das Inlandsgeschäft positiv am Aufschwung beteiligt, so der Verband. In den letzten drei statistisch erfassten Monaten Juni bis August kletterte der gesamte Auftragseingang um 52 %. Die Inlandsorders wuchsen um 45 %. Die deutsche Investitionstätigkeit habe sich erstaunlich schnell belebt. Das liege an der steigenden Auslastung der Produktionskapazitäten. Hinzu kämen aber eventuell auch noch Vorzieheffekte, da Investitionen in Deutschland ab dem kommenden Jahr nur noch linear abgeschrieben werden können.