Auf dem derzeit im französischen Cannes stattfinden und noch bis zum 11. November 2010 laufenden Gartner Symposion/ITxpo 2010 hat Gartners Peter Sondergaard, Senior VP und Global Head of Research, vor 3300 IT-Entscheidern einen Ausblick auf die IT-Industrie gegeben. Laut dem IT-Marktforschungs- und Beratungsunternehmen werden sich die IT-Ausgaben in EMEA 2011 erholen und 795,2 Mrd. US$ erreichen. Dies entspricht einem Zuwachs von 1,3 % gegenüber 2010.
Gleichzeitig ist EMEA die einzige Region, die nach 2009 auch 2010 einen Rückgang verzeichnen wird. Gartner prognostiziert für 2010 IT-Ausgaben von 784,8 Mrd. US$. Dies entspricht einem Rückgang von 2,1 % gegenüber 2009.
Speziell für Westeuropa erwartet Gartner sogar einen Rückgang von 3,3 % für 2010 und rechnet mit einem langsamen Wachstum von jährlich 0,8 % bis 2014.
Die Ausgaben der öffentlichen Hand in EMEA für Enterprise-IT schätzt Gartner für 2010 mit 139,6 Mrd. US$ ein – das entspricht minus 2,8 % gegenüber 2009. Auch hier rechne man mit einem langsamen Wachstum bis 2014. Speziell für Westeuropa rechnen die Analysten nicht damit, dass in diesem Bereich vor 2012 ein stärkeres Wachstum einsetzt.
Der Markt für Computerhardware ist das einzige Marktsegment in EMEA, für das ein Wachstum verzeichnet werden kann: Gartner geht hier von einer Steigerung von 4,6 % gegenüber 2009 und einem Ergebnis von 79,4 Mrd. US$ aus. Der Storage-Bereich wurde aufgrund der ständig steigenden Speicheranforderungen am geringsten von der Krise betroffen und kann bis 2014 mit einem weiteren starken Wachstum rechnen. Die Umsätze bei Servern, Druckern und PCs werden dagegen vor allem in Westeuropa unter der Migration hin zu günstigeren Geräten zu leiden haben.
Dem EMEA-Markt für IT-Dienstleistungen prophezeit Gartner weiterhin Probleme und geht hier von der langsamsten Wachstumsrate aller Segmente aus. Für 2010 erwartet Gartner ein Ergebnis von 234 Mrd. US$, ein Rückgang von 5,6 %. Die Gründe sieht Gartner in einer gewissen Risikoscheue und einer kostenfokussierten Geisteshaltung.
Ab 2012 rechnet Gartner damit, dass die Ausgaben für Enterprise-Software die für Enterprise-Hardware überflügeln. Diese Trend soll bis 2014 anhalten. Dieser Trend wird in Westeuropa primär von Deutschland und Frankreich getrieben und kontrastiert deutlich mit Ländern wie Griechenland, Italien, Spanien und Portugal, die mit schwachem Wachstum zu kämpfen haben.
Außer den Utilities sollen alle Branchen mit Rückgängen rechnen müssen. Bei den Utilities rechnet Gartner aber mit einem Wachstum von 1,9 % und einem Ergebnis von 46,2 Mrd. US$ für 2010. Dieses Segment soll laut Gartner das stärkste jährlich Wachstum bis 2014 aufweisen. Nächstes Jahr sollen allerdings nur zwei Branchen – Verkehrs- und Bildungswesen – in EMEA mit Rückgängen bei den IT-Ausgaben zu rechnen haben.
Ein kurzes englischsprachiges Video, in dem Sondergaard die Kernaussagen zusammenfasst, gibt es auf YouTube. (Quelle: Gartner/GST)