Der Energieverbrauch von Wohnimmobilien wird für deren erfolgreiche Vermarktung immer wichtiger. Das zeigt die gemeinsame Studie Marktmonitor Immobilien der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) und des Immobilienportals Immowelt.de. Für diese Studie wurden in einer deutschlandweiten repräsentativen Umfrage unter gewerblichen Immobilienanbietern unter anderem Eckdaten zu der Wichtigkeit des Energieverbrauchs von Wohnimmobilien im Zusammenhang mit deren Vermarktung abgefragt. Laut Dr. Stephan Kippes, Professor an der HfWU mit Schwerpunkt Immobilienmarketing und Maklerwesen und Autor der Studie, werden von der Energieeffizienz einer Immobilie sowohl deren Marktpreis als auch Vermarktungsdauer beeinflusst.
So machten 60 % der befragten Immobilienanbieter die Erfahrung, bei sehr guter Energieeffizienz einen höheren Preis erzielen zu können. 31 % erwarten bei einem energieeffizienten Objekt eine schnellere Vermarktung. Das sei keine Überraschung, denn das Bewusstsein der Immobilieninteressenten für Energiefragen habe in den letzten zwei Jahren deutlich zugenommen, so Kippes weiter. Die meisten Makler gaben in der Umfrage an, mehr Nachfragen zum energetischen Zustand eines Objekts zu bekommen als in früheren Jahren – vor allem im Süden und Norden Deutschlands.
Deshalb raten bei einem geplanten Verkauf 72 % der befragten Makler zu einer Dachdämmung. Eine Fassadendämmung halten 65 % für nützlich. Soll die Immobilie vermietet werden, ist die am häufigsten genannte Maßnahme eine fortschrittliche Wärmeschutzverglasung (65 %).
Wie der Marktmonitor Immobilien auch zeigt, gibt es bei der Bewertung der Wichtigkeit des Energieverbrauchs große regionale Unterschiede: Die im Osten Deutschlands tätigen Makler zeigen in allen Fragen zur Energieeffizienz einen geringeren Zuspruch als in anderen Regionen. So sehen bei den in Ostdeutschland tätigen Maklern nur 20 % einen positiven Effekt auf die Vermarktungsdauer von Kaufimmobilien (gegenüber 31 % bei den Gesamtnennungen). Besonders das von den Maklern beobachtete Verhalten der Kunden zeigt, dass in den östlichen Bereichen aufgrund eines größtenteils mieter- und käuferfreundlichen Marktes kaum Vermarktungserleichterung von höheren Energiestandards ausgeht: Nur 48 % bemerken hier eine Zunahme von Fragen zur Energieeffizienz. In Gesamtdeutschland sagten 64 % der Makler, dass sie häufiger solche Fragen beantworten müssten.
Im Rahmen des Marktmonitors Immobilien wurde auch der Einfluss verschiedener Lage- und Ausstattungsfaktoren sowie die Auswirkung der wirtschaftlichen Lage auf den Immobilienmarkt untersucht. Neben den inhaltlichen Fragen war ein weiteres Ziel der Studie, einen Überblick über die Struktur und Zusammensetzung der gewerblichen Immobilienanbieter in Deutschland zu gewinnen. Zu diesem Zweck wurden 752 sorgfältig überprüfte Immobilienmakler in die Auswertung aufgenommen.
Die komplette Studie steht als kostenloser Download online zur Verfügung.