Wer macht schon gerne Geschäfte mit einem unzuverlässigen Partner? Keiner. Das aber gilt sowohl für Unternehmen als auch für deren Kunden. Bisher konnte sich jedoch bei der Kreditauskunftei Schufa nur Unternehmen über ihre Kunden informieren. Jetzt können dort auch die Kunden ihrem Händler, Handwerksbetrieb oder Stromlieferanten auf den Zahn fühlen lassen, um einige Beispiele zu nennen. Mit der Unternehmensauskunft bietet die Schufa nämlich erstmals auch Privatpersonen die Möglichkeit, Bonitätsinformationen über ein Unternehmen einzuholen.
Damit können sich Privatpersonen bereits vor einer Geschäftsbeziehung ein genaueres Bild von der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens machen. „Mit der Schufa-Unternehmensauskunft haben Privatpersonen ein verlässliches und unabhängiges Instrument zur Hand, das bei der genaueren Einschätzung von Risiken bei größeren finanziellen Engagements hilft“, begründet Tilo Walter, Leiter des Bereichs Privatkunden und Verbraucherdienste der Schufa Holding die Einführung des neuen Services.
Deutlich werden die Vorteile der neuen Schufa-Unternehmensauskunft am Beispiel Hausbau. Laut dem Bauherren-Schutzbund betragen die durchschnittlichen Kosten, die für Bauherren durch insolvente Baufirmen entstanden sind, rund 15.000 Euro. Durch die Informationen, die in der Schufa-Unternehmensauskunft bereitgestellt werden, können Bauherren schon vorher objektiver abschätzen, ob beispielsweise ein Bauunternehmen auch halten kann, was es verspricht. Böse Überraschungen, wie eine Verzögerung am Bau, eine höhere finanzielle Belastung oder gar ein Baustopp können mit einer höheren Wahrscheinlichkeit vermieden werden.
In der Schufa-Unternehmensauskunft werden zurückliegende Angaben über das Zahlungsverhalten, zu gegebenenfalls negative Zahlungserfahrungen sowie zu der in den nächsten 12 Monaten erwarteten Zahlungsfähigkeit des Unternehmens aufgeführt. Darüber hinaus umfasst die Unternehmensauskunft auch Basisinformationen zum Unternehmen wie beispielsweise Rechtsform, genauen Namen und Sitz, Angaben zur Branche und der ersten Führungsebene, Geschäftsgegenstand, Umsatz, Stammkapital, Mitarbeiteranzahl sowie Handelsregisterinformationen.
Die Kosten sind für Privatpersonen relativ gering, vorausgesetzt, es stehen hohe Investitionssummen – wie im Beispiel eines Hausbaus – auf dem Spiel: Voraussetzung ist eine Registrierung für das Internetportal der Auskunftei gegen eine einmalige Gebühr von 18,50 Euro. Ab der Registrierung schlägt jede Auskunft mit weiteren 28,50 Euro zu Buche. Voraussetzung für den Bezug einer Unternehmensauskunft ist allerdings die Bestätigung, dass ein berechtigtes Interesse an den Bonitätsinformationen des jeweiligen Unternehmens vorliegt – in der Regel also eine bestehende oder geplante Geschäftsbeziehung. (Quelle: Schufa/ml)