Die Deutschen werden in diesem Jahr für Weihnachtsgeschenke wieder etwas mehr ausgeben als im vergangenen Jahr: Das durchschnittliche Budget liegt 2010 bei 232 Euro bzw. sieben Euro höher als 2009. Das ergab eine Umfrage des Beratungsunternehmens Ernst & Young unter 2000 Verbrauchern. Am meisten wollen die Befragten für Gutscheine, Kleidung und Bücher ausgeben. Profitieren dürften davon allerdings vor allem Fachmärkte und Fachgeschäfte, während Warenhäuser sich auf ein schwaches Weihnachtsgeschäft gefasst machen müssen.
Wie in den Vorjahren stehen auch 2010 Bücher ganz oben auf der Einkaufsliste: 58 % der Verbraucher haben vor, Literatur zu verschenken. Ebenfalls gerne verschenkt werden Kleidung und Süßigkeiten (48 bzw. 45 %). Mehr als die Hälfte der Befragten (58 %) planen, Geld oder Gutscheine zu verschenken.
„Die Ergebnisse lassen auf ein gutes Weihnachtsgeschäft hoffen“, vermutet Thomas Harms, Leiter des Bereichs Retail & Consumer Products bei Ernst & Young. Zwar falle der Anstieg um lediglich sieben Euro auf 232 Euro noch relativ moderat aus, die kommenden Monate brächten aber voraussichtlich eine weitere Verbesserung des Konsumklimas mit sich, so Harms. „Es wäre sehr erstaunlich, wenn der Handel aus dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft nicht mit einem dicken Plus herausgeht“. Gründe für die gute Stimmung seien eine steigende Beschäftigung sowie steigende Löhne und Gehälter.
Steigende Umsätze sind in diesem Jahr vor allem im Bereich Unterhaltungselektronik zu erwarten: Für DVD-Spieler, Hi-Fi-Anlagen oder Flachbild-Fernseher wollen die Deutschen durchschnittlich 19 Euro ausgeben – fünf Euro mehr als im Vorjahr. Ein starker Zuwachs ist auch im Bereich der Geldgeschenke und Gutscheine zu verzeichnen: Durchschnittlich 44 Euro veranschlagen die Verbraucher in diesem Jahr für Gutscheine oder Bargeldgeschenke – nach 41 Euro im Vorjahr. Rückläufige Umsätze wird es voraussichtlich im Bereich Spielwaren (Rückgang von 23 auf 21 Euro) und Kosmetika (Rückgang von 16 auf 12 Euro) geben.
Ihre Geschenkeinkäufe wollen die Deutschen in erster Linie in Fachgeschäften bzw. Fachmärkten tätigen: Im Durchschnitt werden die Verbraucher 56 % ihres Budgets (das entspricht 132 Euro) im Fachgeschäft ausgeben, 17 % (40 Euro) im Kaufhaus und 15 % (36 Euro) bei Online-Händlern.
Im Vergleich zum Vorjahr gewinnen vor allem Fachmärkte/Fachgeschäfte deutlich hinzu: Nachdem die Kunden im Vorjahr durchschnittlich 108 Euro in Fachmärkten ausgeben wollten, budgetieren die Verbraucher in diesem Jahr durchschnittlich 132 Euro für Einkäufe bei Elektronikketten, Spielzeugfachgeschäften & Co. – ein Plus von über 20 %.
Auch der Onlinehandel befindet sich im Aufwärtstrend, wenngleich der Zuwachs weniger eindrucksvoll ausfällt als bei den Fachmärkten: Im Durchschnitt wollen die Verbraucher in diesem Jahr für 36 Euro Weihnachtsgeschenke am Bildschirm bestellen – 2009 lag das Budget nur bei 31 Euro. Einbußen um fast ein Drittel müssen hingegen die Warenhäuser befürchten: Die Konsumenten wollen nur noch für durchschnittlich 40 Euro in Warenhäusern einkaufen – nach 59 Euro im Vorjahr.
Ein starker Anstieg der geplanten Ausgaben ist vor allem in der Gruppe der 55 bis 65-jährigen zu verzeichnen: Die sogenannten Best Ager planen in diesem Jahr 278 Euro zu investieren – 51 Euro mehr als 2009.
Gegen den Trend wollen hingegen die unter 35-jährigen ihre Geschenkbudgets deutlich reduzieren und nur noch 168 Euro ausgeben – nach 202 Euro im Vorjahr. „Von dem Wirtschaftsaufschwung kommt bislang noch wenig bei der jüngeren Generation an“, begründet Harms die Zurückhaltung der Jungen. Befristete Arbeitsverträge, Leiharbeit und Praktika dominieren in dieser Generation die Arbeitsverhältnisse.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie stehen in Form einer Präsentation als kostenloser Download zur Verfügung.
(Ernst & Young / ml)