Der deutsche Arbeitsmarkt erlebt bereits seit Monaten eine Art Jobwunder. Das bestätigen erneut die am Dienstag veröffentlichten Arbeitslosenzahlen der Bundesagentur für Arbeit (s. Meldung von gestern). Dieses Beschäftigungs-Hoch scheint die Bundesbürger ungewohnt optimistisch zu stimmen, wie jetzt eine im Auftrag des Finanzdienstleisters AWD durchgeführte Meinungsumfrage von Forsa ergab. Demnach glaubt derzeit die Mehrheit der Deutschen, dass der wirtschaftliche Aufschwung den Arbeitsmarkt auch weiter beflügeln wird.
Rund zwei Drittel (67 %) der Bevölkerung sind der Ansicht, dass sich die positive Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt im kommenden Jahr fortsetzen wird. Befürchtungen, dass sich vor allem die Finanzkrisen in Irland und Griechenland negativ auf die Arbeitsmarktlage auswirken könnten, hegen indes weniger als ein Drittel der Deutschen. 27 % der Befragten erwarten eine Verschlechterung der Arbeitsmarktlage.
„Der anhaltende Wirtschaftsaufschwung wird sicher in vielen Bereichen für Neueinstellungen sorgen“, glaubt auch Béla Anda, Unternehmenssprecher der AWD – nicht ohne darauf zu verweisen, dass auch die AWD-Gruppe im kommenden Jahr im Vertrieb Neueinstellungen plane.
Angesichts der weiterhin positiv erwarteten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sorgen sich die Deutschen auch nicht um ihren Arbeitsplatz. 87 % der Bundesbürger haben der neuen Forsa-Umfrage zufolge keine Angst, dass sie im kommenden halben Jahr ihren Job verlieren könnten. 12 % der Erwerbstätigen hingegen fürchten, dass sie innerhalb der nächsten sechs Monate arbeitslos werden könnten. Allerdings zeigte die Umfrage auch, dass sich ärmere Erwerbstätige mit einem Haushaltsnettoeinkommen (HHN) unter 1000 Euro viermal mehr um ihren Arbeitsplatz sorgen als Besserverdienende mit einem HHN von 3000 Euro und mehr.
Gleichzeitig schätzt die Mehrheit der Deutschen ihre Kaufkraft – verglichen mit dem Jahr 2009 – als stabil oder verbessert ein. Gefragt nach der persönlichen finanziellen Situation im Vergleich zum Vorjahr, geben 47 % der Befragten an, dass ihnen genauso viel Geld wie im Vorjahr zur Verfügung steht. 20 % sind den neuesten Umfragen zufolge sogar der Meinung, dass sie zurzeit über mehr Geld verfügen können; 33 % sind der Ansicht, dass sie weniger zur Verfügung haben.