Ein dickes Plus verzeichnete der deutsche Export im Herbst dieses Jahres. So wurden in den Monaten Juli bis September Waren im Wert von 244,9 Milliarden Euro ausgeführt. Das entspricht einer Steigerung um 21,5 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Auch preisbereinigt beträgt die Steigerung noch beachtliche 17,9 %. Nach Deutschland importiert wurden im gleichen Zeitraum Waren im Wert von 205,5 Milliarden Euro, entsprechend einer Zunahme um 24,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Die Importe verzeichneten – aufgrund gestiegener Preise, vor allem bei den Einfuhren von Energieträgern und Rohstoffen – in der realen Abgrenzung jedoch einen deutlich niedrigeren Zuwachs (+16,6 %) als die erwähnten nominalen 24,2 %.
Im Exportbereich spielte der innereuropäische Handel auch im dritten Quartal wieder die Hauptrolle: Mehr als die Hälfte (59 %) aller Ausfuhren wurden mit den EU-Nachbarn abgewickelt. Ihr Anteil an den Exporten betrug absolut betrachtet 144,5 Milliarden Euro und stieg damit gegenüber dem dritten Quartal 2009 nominal um 16,5 %.
Der größte Teil – insgesamt Waren im Wert von 96,6 Milliarden Euro – wurde in die Länder der Eurozone geliefert. Das waren 15,9 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Steigerung der Ausfuhren in die Länder der Nicht-Eurozone betrug sogar 17,6 % bei einem Gesamtwert von 47,8 Milliarden Euro.
Haupthandelspartner Frankreich bezog im dritten Quartal aus Deutschland Waren im Wert von 21,7 Milliarden Euro (+13,0 %) mehr als im Vorjahreszeitraum. In die Niederlande lieferte Deutschland Waren im Wert von 15,8 Milliarden Euro (+22,3 %).
Bei den Ausfuhren in die EU-Länder der Nicht-Eurozone stiegen die Exporte nach Polen um 23,2 % auf 9,9 Milliarden Euro. In das Vereinigte Königreich wurden Güter im Wert von 15,5 Milliarden Euro ausgeführt (+9,6 %).
Das deutlichste Plus wurde mit +29,6 % bei den Ausfuhren in die Drittländer erzielt. In diese Länder außerhalb der EU wurden im dritten Quartal Waren im Wert von insgesamt 100,5 Milliarden Euro exportiert. Die meisten Exporte hiervon gingen in die USA (+32,4 % auf 17,1 Milliarden Euro). Die Ausfuhren nach China steigerten sich um 34,3 % und lagen bei 13,7 Milliarden Euro. Der Wert der Exporte nach Russland legte mit +42,4 % kräftig auf 7,4 Milliarden Euro zu.
Auch bei den Einfuhren stammte mehr als die Hälfte der Importe (56 % beziehungsweise 114,8 Milliarden Euro) aus den EU-Mitgliedstaaten. Die Steigerungsrate gegenüber dem Vorjahreszeitraum betrug 22,5 %. Ebenso hoch war die Steigerung bei Einfuhren aus den Ländern der Eurozone, die sich auf 77,1 Milliarden Euro beliefen. Der Wert der Einfuhren aus Ländern der Nicht-Eurozone nahm gegenüber dem dritten Quartal 2009 um 22,4 % zu und erreichte einen Gesamtwert von 37,7 Milliarden Euro. Die Warenverkehre mit den „Drittländern“ stiegen auch bei den Einfuhren überdurchschnittlich, und zwar um 26,5 % auf 90,8 Milliarden Euro.
Eine extreme Steigerung um 40,3 % auf 20,7 Milliarden Euro erlebte der Import aus China. Aus den Niederlanden wurden Waren im Wert von 16,9 Milliarden Euro bezogen (+24,0 %). Die Einfuhren aus Frankreich beliefen sich auf 15,7 Milliarden Euro (+23,0 %). Der Wert der Warenlieferungen aus Italien nahm um 23,6 % auf 11,0 Milliarden Euro zu. Eine Steigerungsrate von 17,6 % wiesen die Importe aus Russland auf, die einen Wert von 7,7 Milliarden Euro erreichten, während aus Polen Einfuhren im Wert von 7,1 Milliarden Euro registriert wurden (+28,2 %).