Damit man Verfahren optimieren kann, muss man zuerst die unterschiedlichen Wirkungsgrade vergleichen können. Dazu wiederum braucht man einheitliche Messmethoden. Innerhalb der Forschung zur energetischen Nutzung von Biomasse ist das besonders wichtig, weil es viele Arten von Biomassen und viele unterschiedliche Wege zu ihrer Verwertung gibt. Die Forscher aus dem Förderprogramm Energetische Biomassenutzung sahen sich deshalb zu Beginn ihrer Arbeit erst einmal vor die Aufgabe gestellt, die unterschiedlichen Messmethoden so anzugleichen, dass Kennwerte, Kostenrechnungen und Bilanzierungen vergleichbar wurden. Das Ergebnis dieses schwierigen Prozesses liegt nun als Methodenhandbuch vor.
Ein Vergleich von Daten und Ergebnissen innerhalb der Bioenergieforschung war in der Vergangenheit schwierig, da sich die Forschungsgemeinschaft bisher über keine einheitlichen Standards und Methoden verständigt hatte. Das Verlangen nach solchen einheitlichen Methoden ist jedoch schon seit längerem hoch, da die einzelnen Vorhaben im Förderprogramm zur Energetischen Biomassenutzung nach erzielbaren Klimaschutzeffekten beurteilt werden sollen. Dazu müssen Bewertungen aus ganz unterschiedlichen Forschungsbereichen zusammengeführt werden.
Natürlich zwinge die Vereinheitlichung auch zu einer Vereinfachung, bekennt Daniela Thrän, eine der Autorinnen des Methodenhandbuchs. Der Kritik, dass die formulierten Methoden nicht für alle Untersuchungen angemessen seien, begegnet sie jedoch mit Gelassenheit. „Es ist ein kleiner Meilenstein in der Bioenergieforschung, dass man sich mit vielen Beteiligten auf wesentliche Annahmen geeinigt hat.“
Das Methodenhandbuch sehen die Forscher als ersten Schritt in einem offen angelegten Standardisierungsprozess. Dem ersten vorliegenden Band wird deshalb im nächsten Jahr ein weiterer folgen. Das Handbuch dient einerseits zur einheitlichen Berichterstattung im Förderprogramm. Andererseits legen die Autoren aktuell eine umfassende, auf Vergleichbarkeit ausgerichtete Methodenbasis für die gesamte Bioenergieforschung vor.
Das Methodenhandbuch steht als kostenloser Download im Internet bereit.