Wenn es nach der Hochstimmung in der Wirtschaft geht, dann liegt tatsächlich bereits so etwas wie Feststimmung in der Luft. Wie das DIW-Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) für November zeigt, dürfte das preis- und saisonbereinigte Bruttoinlandsprodukt auch im vierten Quartal um 0,7 % ansteigen. Begleitet wird die aktuelle Entwicklung laut Institut von einer deutlichen Verbesserung zahlreicher Stimmungsindikatoren.
Vor allem in der gewerblichen Wirtschaft werden derzeit Rekordumfragewerte registriert, die inzwischen über dem Stand des letzten Aufschwungs liegen. Auch das Konsumentenvertrauen zeigt einen anhaltenden Aufwärtstrend. „Bleibt die Tendenz bestehen, wird der private Verbrauch immer mehr zum Motor des Wirtschaftswachstums“, lobt DIW-Konjunkturexperte Vladimir Kuzin diese Entwicklung. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: die anhaltende Schuldenkrise im Euroraum. Sie könnte den Konsumenten die Konsumlaune im letzten Moment noch verderben, befürchtet der Experte.
Auch DIW-Konjunkturexperte Ferdinand Fichtner bleibt skeptisch: Es bleibe abzuwarten, inwieweit die ausgeprägt optimistische Stimmung zusätzlichen Auftrieb für das Produzierende Gewerbe liefert. „Die gute Stimmung kann vor allem als Ausdruck schon erreichter konjunktureller Erfolge angesehen werden“, so Fichtner. Er befürchtet, dass die kräftigen Zuwachsraten des ersten Halbjahres in den nächsten Monaten nicht mehr zu halten sind. Das sei schon an den jüngst stagnierenden Auftragseingängen in der Industrie abzulesen.