Die steigenden Strompreise werden nicht so sehr von der steigenden Umlage der Förderkosten für Solar- und andere Erneuerbare Energien bestimmt, sondern von Preisstrategien der Anbieter. So jedenfalls beschrieb am Mittwochmorgen Matthias Kurth, der Präsident der Bundesnetzagentur in der Sitzung des Bundestagsausschusses für Wirtschaft und Technologie die gegenwärtige Entwicklung der Strompreise. Sein Rat an die Verbraucher: Vertrag oder Versorger wechseln.
In der Sitzung des Ausschusses wurden mehrere Gutachten der Bundesnetzagentur und der Monopolkommission beraten, die sich unter anderem mit dem Wettbewerb in den Märkten für Strom, Wasser, Telekommunikation und Post befassten.
Kurth führte in der Sitzung weiter aus: Auch wenn die EEG-Umlage ab Januar 2011 um 1,5 Cent je Kilowattstunde auf 3,5 Cent je Kilowattstunde steige, sei es nicht zu rechtfertigen, dass die Stromversorger diesen Anstieg an die Endkunden weitergeben wollen. Durch die steigende Menge an erneuerbarer Energie würden die Strompreise bei langfristigen Lieferverträgen nämlich sinken. So hätten die Preise an der Strombörse im Jahr 2010 zwischen 5 und 7 Cent je Kilowattstunde betragen. 2008 hätten diese Preise in der Spitze bei 13 Cent je Kilowattstunde gelegen. Deshalb sieht Kurth bei den Energieversorgern eine ausreichende Marge, um die Strompreise trotz Erhöhung der EEG-Umlage stabil zu halten. Aber auch ein vermehrter Vertrags- oder Versorgerwechsel durch die Stromkunden könnte für billigere Strompreise sorgen, appellierte Kurth an die Verbraucher.