Mit einem leichten Konjunkturdämpfer endete nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) das alte Jahr. Schuld gewesen sei das strenge Winterwetter, so die Experten des Berliner Instituts. Sie schätzen das Wachstum des vierten Quartals 2010 auf lediglich 0,5 %. Damit liegt der Jahresdurchschnitt allerdings immer noch bei 3,6 % – ein hervorragender Wert im internationalen Vergleich. Wichtiger aber ist: Volle Auftragsbücher bilden eine Steilvorlage für weiteres Wachstum im laufenden Jahr.
So kündigt das DIW-Konjunkurbarometer für das erste Quartal 2011 eine Produktionssteigerung von 0,6 % an. Diese Erwartung werde durch die gute Auftragslage in der Industrie gestützt, so das Institut. Besonders zahlreich waren die Neubestellungen im November bei den Investitionsgütern (9,1 % Anstieg gegenüber Oktober). Dabei spielte das nichteuropäische Ausland mit einem stolzen Plus von 21,6 % eine tragende Rolle. Ferdinand Fichtner, Leiter der Querschnittsgruppe Konjunkturpolitik am DIW Berlin schließt daraus, „dass das Potenzial der deutschen Exportbranche bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist.“ Trotzdem sei in diesem Jahr mit einem geringeren Wachstum als 2010 zu rechnen, da im letzten Jahr Aufholeffekte einen großen Teil zum Wachstum beigetragen haben.