Der Auftragseingang fiel in der Gebäudeautomation im Jahr 2010 höher aus als erwartet. Das meldet der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Nach einem Wachstum der Inlandsumsätze der Gebäudeautomationsbranche um rund 6 % auf 1,45 Milliarden Euro in 2010 deute der Auftragsbestand der Branche auf eine weiter steigende Nachfrage hin. Für das laufende Jahr 2011 rechne die Branche deshalb mit einem Umsatzwachstum um 5 %.
„Die Gebäudeautomatisierer in Deutschland haben vom Krisenjahr 2009 kaum etwas gespürt“ freute sich Michael Schmidt, Vorsitzender des Fachverbandes Automation + Management für Haus + Gebäude am vergangenen Donnerstag in Frankfurt. Wegen der Konjunkturprogramme hatte der Verband in 2010 mit einer Normalisierung gerechnet, nicht aber mit einem so kräftigen Anstieg der Auftragseingänge und Umsätze.
Der Grund dürfte darin liegen, dass sich Investitionen in Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie damit verbundene Gebäudeleittechnik erheblich schneller amortisieren als Investitionen in andere energetische Maßnahmen. Investoren finanzieren deshalb diese Maßnahmen auch dann, wenn sie nicht gefördert werden. Die höheren gesetzlichen Anforderungen in Bezug auf energetische Eigenschaften von Gebäuden und eine Optimierung der Lebenszykluskosten bilden ungeachtet dessen weitere Anreize für Investitionen in Gebäudeautomationssysteme.
Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung des Auftragsüberhanges aus 2010 rechnet die Branche auch in 2011 mit einem Umsatzwachstum von rund 5 %. Langfristiges Ziel ist es, durch Energie-Monitoring und Energie-Controlling die energetische Effizienz und Leistungsfähigkeit auch im Gebäudebestand weiter zu erhöhen. Noch sei längst nicht allen Investoren bewusst, wie hoch die Wirtschaftlichkeit von Investitionen in die Gebäudeautomation – gerade im Bestand – ist, so Schmidt.
(VDMA /ml)