Nach kurzer Verschnaufpause im Dezember stieg die Konsumstimmung im Januar 2011 erneut an. Die Anschaffungsneigung legte spürbar zu und die Konjunkturerwartung war unverändert hoch. Die Einkommenserwartung dagegen musste auf hohem Niveau leichte Einbußen hinnehmen. Das ergab die monatliche Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Fazit: Der Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 5,5 Punkten im Januar für Februar 2011 einen Wert von 5,7 Punkten.
Auch zu Jahresbeginn behielten die deutschen Konsumenten ihren ausgeprägten Konjunkturoptimismus. Die Konjunkturerwartung blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 58,8 Punkten. Die dynamische Entwicklung des Indikators zeigt sich vor allem im Jahresvergleich. Gegenüber Januar 2010 verzeichnet er ein Plus von gut 57 Punkten.
Auch weiterhin erwarten die Verbraucher eine deutlich positive Entwicklung der deutschen Wirtschaftskraft, wenn sich auch die Dynamik in den kommenden Monaten nicht mehr beschleunigen dürfte. Ein weiterer Grund für den Konjunkturoptimismus ist der gegenwärtig stattfindende Beschäftigungsaufbau.
Die Einkommenserwartung erlitt im Januar zum zweiten Mal in Folge Einbußen. Mit einem Minus von 2,6 Punkten fallen diese jedoch vergleichsweise bescheiden aus. Mit einem aktuellen Wert von 37,7 Punkten lag der Indikator im Januar immer noch auf einem sehr guten Niveau. Im Vergleich zum Januar 2010 verbuchte er ein Plus von gut 25 Zählern.
Ursache ist die Hoffnung vor allem der Beschäftigten, dass sich die Löhne und Gehälter in diesem Jahr wieder stärker erhöhen werden als zuletzt. Zudem werden viele der vereinbarten Lohn- und Gehaltserhöhungen in diesem Jahr um zwei Monate vorverlegt. Der leichte Rückgang des Indikators ist vermutlich auf die zuletzt wieder gestiegenen Preiserwartungen zurückzuführen.
Die Anschaffungsneigung konnte das Minus aus dem Dezember im Januar mehr als kompensieren. Der Indikator legte um 8 Punkte zu und wies mit 41,8 Zählern den höchsten Stand seit Dezember 2006 auf. Damit zeigte der Trend der Konsumneigung zu Jahresbeginn wieder deutlich nach oben. Die anhaltende Belebung auf dem Arbeitsmarkt und die damit einhergehende schwindende Angst vor Jobverlust stimulierte die Kauflaune der Konsumenten.
Der Gesamtindikator Konsumklima prognostiziert für Februar 2011 einen Wert von 5,7 Punkten nach revidiert 5,5 Zählern im Januar. Damit zieht das Konsumklima wieder an. Die Binnennachfrage – und hier vor allem der Konsum – wird damit zu einem zunehmend wichtigeren Faktor der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die Konjunktur in Deutschland erhält neben dem Export ein starkes zweites Standbein. Deutschlands weitere wirtschaftliche Entwicklung steht auf einem breiteren Fundament und hat damit die Chancen auf eine nachhaltig positive wirtschaftliche Entwicklung spürbar verbessert.
(GfK / ml)