Der Index der Großhandelsverkaufspreise lag 2010 im Jahresdurchschnitt um 5,9 % über dem Niveau des Jahres 2009. Zwar fand ein stärkerer Preisanstieg innerhalb eines Jahres zuletzt 1981 statt, dennoch lag der Index 2010 noch um 1,5 % unter dem bisher höchsten Niveau von 2008. Die Veränderungen im Dezember fielen allerdings sowohl bezogen auf das Vorjahr als auch auf den Vormonat besonders heftig aus.
So lagen die Dezember-Großhandelsverkaufspreise im Schnitt um 9,5 % höher als im Dezember des Vorjahres und um 1,8 % höher als im November 2010. Vor allem der Preisanstieg gegenüber dem Vormonat ist ungewöhnlich hoch. Einen stärkeren Anstieg gab es zum letzten Mal im Januar 1989.
Den höchsten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate 2010 hatten die Preissteigerungen im Großhandel mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug sowie mit festen Brennstoffen und Mineralölerzeugnissen (jeweils +14,0 % gegenüber 2009).
Im Dezember 2010 lag der Index für Erze, Metalle und Metallhalbzeug um 20,4 % über dem Stand des Dezembers 2009 und um 1,0 % über dem Stand des Novembers 2010. Feste Brennstoffe und Mineralölerzeugnisse waren im Großhandel gegenüber Dezember 2009 um 15,3 % und im Vergleich zu November 2010 um 5,1 % teurer.
Naturkatastrophen wie die Waldbrände in Russland und Überschwemmungen in Pakistan, Indien und China sowie Missernten führten im Großhandel mit Getreide, Saaten und Futtermitteln zu einer Verknappung des Angebots und trugen zu der Preissteigerung um 20,2 % im Jahresdurchschnitt 2010 gegenüber 2009 bei. Im Dezember 2010 lag die Veränderungsrate bei +67,0 % gegenüber Dezember 2009. Gegenüber dem Vormonat November 2010 stiegen die Preise um 7,6 %.