Viel zu lange haben Kommunen, Stadtplaner und Politik auf die Ausweitung der Siedlungsflächen gesetzt. Die Bürger haben daraufhin ihrerseits den Flächenverbrauch ausgeweitet. Die Folge: Insgesamt werden bis heute in Deutschland pro Tag rund 100 Hektar Fläche – das entspricht 140 Fußballfeldern – für Siedlung, Infrastruktur, Gewerbe und Industrie der Natur entzogen. Ein Patentrezept gegen diesen zwangsläufigen Flächenraubbau gibt es jedoch nicht. Lediglich ein intelligentes, nachhaltiges Flächenmanagement kann den Schaden mindern. Wie, das beschreibt ein kostenlos erhältliches Handbuch.
Winfried Kraus, Unterabteilungsleiter für Nachhaltigkeit, Klima und Energie im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), sieht nur einen Weg, die Akteure zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit Flächen anzuhalten: Ihnen müssen flexible und zukunftsfähige Konzepte für die Praxis sowie Praxisbeispiele und innovative Instrumente an die Hand gegeben werden.
Hierzu leisteten bisher bereits 45 Forschungsvorhaben des BMBF-Förderschwerpunkts Forschung zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltiges Flächenmanagement (REFINA) wichtige Beiträge. Im Rahmen dieser Vorhaben erarbeiteten und erprobten Forscher und Praktiker zahlreiche räumliche, rechtliche, ökonomische, kommunikative oder organisatorische Konzepte.
Die sinnvollsten und vor allem auch übertragbaren Lösungsvorschläge und Strategien zum Flächensparen fasst nun das brandneue Handbuch Nachhaltiges Flächenmanagement – Ein Handbuch für die Praxis zusammen. Das umfangreiche Werk wurde vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) und dem Planungsbüro BKR Aachen ausgearbeitet.
Das Handbuch richtet sich an Entscheidungsträger sowie die planende Verwaltung in Kommunen und Regionen und steht als kostenloser Download im Internet zur Verfügung.