Das Emirat Katar im Osten der arabischen Halbinsel hat zwar weniger Einwohner als Hamburg und ist auch noch deutlich kleiner (rund 11.600 km²) als Schleswig-Holstein, aber das durchschnittliche Bruttoinlandsprodukt eines Katarers liegt mit 68.872 US-Dollar rund doppelt so hoch wie das eines Deutschen. Kein Wunder also, dass das kleine Emirat für seine Fußballweltmeisterschaft 2022 viel Geld ausgeben kann und will. Davon könnten mittelständische Firmen in Deutschland profitieren, denn die Katarer setzen auf neueste Technik und hohe Qualität. Und sie könnten damit sogar zu Trendsettern für die anderen Emirate werden.
Standen an den ersten Tagen nach der Vergabe der Fußballweltmeisterschaft die sportlichen Aspekte im Vordergrund, so sind es nun die wirtschaftlichen. Es geht um sehr viel Geld. Eisenbahnen, Metros, Straßen, eine Brücken-Dammverbindung nach Bahrain, Stadien – fast alles muss neu gebaut, fast alles, was dafür gebraucht wird, importiert werden: Design, Know-how, Manpower und Technik.
Hinzu kommt, dass Katar auf eine hohe Qualität und zukunftsträchtige Konzepte setzen will. „Umweltfreundliche Technologien und nicht etwa neue Gaskraftwerke sollen Stadien und Trainingsplätze kühlen. Für die in der Region bislang stiefmütterlich behandelte Solartechnik könnte dies den Durchbruch bringen“, vermutet Martin Böll, der in Dubai ansässige Golf-Korrespondent von Germany Trade & Invest. Gerade darin liegt für die deutsche Industrie eine große Chance. Firmen, die in Katar einen guten Job machen haben darüber hinaus reelle Chancen auf weitere Geschäfte in der Golfregion, denn Katar könnte durchaus neue Standards setzen, die von den Nachbarstaaten übernommen werden.
Interessenten können sich an die Deutsch-Emiratische Industrie und Handelskammer wenden.