Für viele Unternehmen aus dem IT-Sektor ist die CeBIT ein fester Termin. Experten tauschen sich in Diskussionsforen und Vorträgen über die neuesten technischen Entwicklungen aus. Und viele Unternehmen präsentieren ihre Weltneuheiten auf der Leitmesse. Woher die CeBIT kommt und was Hannover dabei bieten kann, hat Sabine Philipp gesichtet.
Was bisher geschah
Seit die CeBIT am 12. März 1986 erstmals als eigenständige Messe ihre Pforten in Hannover öffnete, hat sie sich nach Angaben der Deutschen Messe AG zur weltweit größten Ausstellung digitaler Lösungen aus der Informations- und Kommunikationstechnik für die Arbeits- und Lebenswelt etabliert. Zuvor war sie ein Teil der Hannover Messe, die verschiedene Fachmessen unter einem Dach vereint. Damals war die CeBIT eine Fachmesse zur Bürowirtschaft. Da sie immer mehr Aussteller und Besucher anzog, siedelte die Ausstellung in eine eigens erbaute Messehalle um: in die Halle 1. Gleichzeitig wurde sie in CeBIT umbenannt. Die Einheit Bit stand bei der Namensgebung übrigens nicht Pate. Das Akronym steht für Centrum der Büro- und Informationstechnik.
Bald nach dem Umzug sollte der große Anbau nicht mehr ausreichen, weshalb immer mehr Hallen reserviert wurden. Als man schließlich auch hier an seine Grenzen kam, beschloss die Messeleitung, die CeBIT von der Hannover Messe Industrie zu trennen. Seit 1986 findet sie im März statt. Zwischenzeitlich gab es sogar einen Ableger im Sommer. Nach anfänglich zwei Wochen dauert die CeBIT inzwischen nur noch fünf Tage. Neben den Ständen der Aussteller bieten Verbände wie BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V) und VOI (Verband Organisations- und Informationssysteme e.V.) verschiedene Foren und Fachausstellungen an, auf denen sich Interessierte über aktuelle Themen informieren und austauschen können.
Die vier Säulen der CeBIT
Die IT-Messe selbst spricht mit ihren vier Plattformen verschiedene Zielgruppen an.
- Für Geschäftskunden und Selbstständige gibt es die CeBIT pro (Professional ICT Solutions for Business Operations), die innovative Businesslösungen für alle Branchen verspricht.
- Den interessierten Konsumenten hat die CeBIT life (ICT Solutions for Consumers) im Visier. Hier gibt es die fünf Themenbereiche
- Smart Home,
- Sports & Health,
- Web & Media,
- CeBIT sounds! und
- CeBIT games.
- Die CeBIT gov (ICT Solutions for the Public Sector) behandelt die Bereiche Public Sector Parc (öffentliche Verwaltungen) und TeleHealth-Technologien (Arztpraxen, Kliniken und Apotheken).
- Das CeBIT lab (Research + Development for Innovative ICT) schließlich ist als Schnittpunkt von Ideen und Geschäftswelt konzipiert. Hier präsentieren Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Start-ups und Spin-offs Zukunftsprojekte und diskutieren über Trends und Entwicklungen.
Übrigens gibt es eine CeBIT inzwischen auch in anderen Ländern. So wurde das Konzept u.a. in die Türkei, nach Australien und nach Brasilien exportiert.
Unterwegs am Standort Hannover
Nach Angaben der Deutschen Messe geht die erste Exportmesse 1947 auf die britischen Besatzer zurück – damals musste sie Hannover geradezu aufgedrängt werden. Schnell mauserte sich die Messe jedoch zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Stadt, die im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört wurde. Beim Wiederaufbau wurde dem Autoverkehr eine herausragende Rolle eingeräumt. U- und S-Bahn decken den öffentlichen Nahverkehr ab.
Attraktive Einzelziele in der Landeshauptstadt sind v.a. das Niedersächsische Landesmuseum am Maschpark und das Sprengel Museum, das seinen Schwerpunkt in klassischer Moderne und Gegenwartskunst hat. Wer gründlich abschalten und auslüften will, dem sei der zur Expo 2000 als Themenweltenpark neu konzeptionierte Erlebnis-Zoo ans Herz gelegt.
Den wenigsten Besuchern ist bekannt, dass Hannover eine Jazzmetropole mit Locations von Weltrang ist, allen voran der Jazz Club Hannover. Weitere Adressen sowie Infos zu Veranstaltungen finden Sie online bei jazz over hannover.
Networking statt Magenknurren
Gastronomisch hat Hannover einiges zu bieten. Die Auswahl reicht vom altdeutschen Bierstüberl bis zur internationalen Küche in allen Varianten, vom Alten Rathaus bis zum Pier 51. Nicht umsonst gibt es sogar einen eigenen Online-Restaurantführer.
Wer praktisch denkt, dreht den Spieß einfach um und sieht sich (z.B. mit Google Maps) an, was in Reichweite oder auf dem Weg liegt. Allerdings gilt in den meisten Fällen: unbedingt vorbestellen. Denn während der Messe bekommt man ohne Reservierung oft nur schwer einen Tisch. Das ist auch der Grund, weshalb selbst die Fastfood-Ketten in der Stoßzeit mehr als gut besucht sind. Was der Spaß am Ende kostet, weiß meist nur le chef allein – rechnen Sie jedenfalls damit, dass die Preise zur Messezeit unverschämt steigen.
Um Schwächephasen zu überbrücken, ist es ratsam, Schoko- oder Power-Riegel einzustecken. Achten Sie darauf, dass Sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen – nicht nur Kaffee. Und halten Sie sich beim Alkohol zurück. So sehr Sie das Glas am Abend verdient haben – die Polizei regelt nicht nur den Verkehr auffallend geschickt. Sie hat auch ein besonders gut geschultes Auge für Trunkenheit am Steuer.