Einen schönen Erfolg kann die deutsche Geothermiebranche verbuchen: Die Geschäftsstelle des geothermischen Weltverbandes International Geothermal Association (IGA) kommt nach Deutschland, genauer: Nach Bochum. Bei der Wahl des neuen Gastlandes konnte sich die deutsche Bewerbung gegen eine internationale Konkurrenz durchsetzen – ein schöner Beweis für die wachsende Bedeutung der hiesigen Geothermieszene.
Die Geschäftsstelle der IGA ist seit dem 1. Januar 2011 offiziell in Deutschland angesiedelt. Der globale Dachverband der geothermischen Gesellschaften mit mehr als 5000 Mitgliedern aus 65 Ländern wird bis Dezember 2015 aus Bochum koordiniert.
Der GtV-Bundesverband Geothermie hatte bereits im Mai 2010 den Zuschlag bekommen, den rotierenden Sitz der IGA für die kommenden fünf Jahre als Gastgeber zu übernehmen. Im Rahmen eines Kooperationsabkommens unterstützen die Hochschule Bochum, die EnergieAgentur.NRW und das Geothermiezentrum Bochum den Verband bei der Trägerschaft. Finanziert wird der neue IGA-Standort Bochum durch das Land Nordrhein-Westfalen.
Die Aufgabe der IGA ist die Unterstützung und Förderung der weltweiten Forschung, Entwicklung und Nutzung geothermischer Energie sowohl für die direkte Wärmenutzung als auch für die Stromerzeugung. In den kommenden Jahren stehen eine stärkere Vernetzung mit Regionen wie Ostafrika und Südamerika sowie eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit Unternehmen der Geothermiebranche im Mittelpunkt ihrer Arbeit.
Für Horst Rüter, Präsident des GtV-Bundesverbandes Geothermie bedeutet die Wahl Deutschlands auch einen Eintritt in den Club der Geothermie-Zentren: „Die vorherigen IGA-Sitze Italien, USA, Neuseeland und Island gelten als klassische Geothermie-Länder. Durch die hohe fachliche Qualität unserer Branche ist Deutschland nun Teil dieser Riege geworden.“
Zeitgleich mit der Ansiedlung der IGA-Geschäftsstelle richtet der GtV-Bundesverband Geothermie an der Hochschule Bochum ein Büro für Internationale Koordination ein. Ziele sind unter anderem die Entwicklung eines Netzwerks zwischen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen, die Initiierung grenzüberschreitender Projekte unter Teilnahme deutscher Partner sowie die Ansiedlung internationaler Geothermieunternehmen in Deutschland.