Unternehmen, die für Forschung auf europäische Fördergelder setzen, müssen derzeit zahlreiche bürokratische Hürden überwinden. Das kostet Zeit und Geld. Beides sollte jedoch besser in die Forschung fließen – das sieht auch die EU-Kommission mittlerweile so, deshalb will sie den Aufwand für Antragsteller durch einen radikalen Umbau der EU-Forschungsförderung deutlich verringern. Über das Wie sollen aber die Betroffenen mitreden können. Die Kommission fordert deshalb in einem am Mittwoch vorgelegten Grünbuch Forscher und Unternehmen dazu auf, Vorschläge einzureichen.
Forschungskommissarin Máire Geoghegan-Quinn hofft, dass ein einheitlicher und einfacher gestaltetes Förderprogramm nicht nur den Forschern und Innovatoren das Leben erleichtern wird, sondern das Programm insgesamt attraktiver und erfolgreicher werden wird. Geoghegan-Quinn: „Ich freue mich auf eine ausführliche und innovative Debatte, bei der wir auch das Internet und soziale Medien nutzen werden.“
Die neuen Regeln zielen auf das derzeitige Forschungsrahmenprogramm (RP 7), das Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation sowie das Europäische Innovations- und Technologieinstitut. Geplant ist bereits ein One-Stop-Shop im Internet, bei dem Antragsteller Informationen einholen und sich nach vereinfachten Verfahren um jede Art von Förderung bewerben können. Sie können sich auch für mehrere Projekte bewerben, ohne jedes Mal die gleichen Angaben vorlegen zu müssen. Zukünftig soll auch der Nachweis über die Verwendung der erhaltenen Mittel einfacher und einheitlicher gestaltet werden.
Vorschläge können ab sofort hier eingereicht werden. Am 1. März 2011 findet in Brüssel eine Informationsveranstaltung statt. Einsendeschluss für Beiträge ist der 20. Mai. Am 10. Juni organisiert die Kommission eine große Abschlusskonferenz. Ende 2011 wird sie dann einen Gesetzesvorschlag für die Finanzierung von Forschungs- und Innovationstätigkeiten aus dem EU-Haushalt in der Zeit nach 2013 vorlegen.
(EU-Kommission / ml)