Das Erschließen neuer Märkte bringt unserem Land Wachstum. Neue Märkte erschließt man als Unternehmen jedoch nur, wenn man Präsenz zeigt – vor allem auf Messen. Das kostet Zeit und Geld, beides Ressourcen, die mittelständischen Unternehmen nur sehr begrenzt zur Verfügung stehen. Hier könnte eine staatliche Förderung viel bewirken. Das sieht auch Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle so, den wir auf der Frankfurter Messe Ambiente zu diesem Thema befragten. Sein Credo: Förderung bis zur halben Kostenhöhe ja, aber nur als Impulsförderung für die ersten Auftritte.
Danach müsse sich eine Messeteilnahme selbst tragen, fordert der FDP-Mann ganz im Sinne liberaler Grundsätze. Aber kann ein Berufspolitiker den Aufwand und die Bedeutung solcher Messen für mittelständische Unternehmen überhaupt richtig einschätzen? Wir begleiteten Brüderle mit dem Mikrofon beim Gang über die Ambiente, eine der größten internationalen Lifestyle-Messen weltweit. Vom scherzenden Tonfall des Bundesministers sichtlich selbst gelockert, zögerten die meisten Standbetreiber nicht, dem Berliner Politiker neben ihren Erfolgen auch ihre Sorgen mitzuteilen.
Auf zahlreichen besuchten Ständen war die steigende Nachfrage in Asien nach Produkten Made in Germany ein Thema – ein überaus erfreuliches zudem und eng verbunden mit Themen rund um den deutschen Aufschwung. Kein Wunder also, dass sich Brüderle auf dieser Messe sichtbar wohl fühlte. Dass er aber mit seinen Hobbykochkünsten sogar dem österreichischen Aussteller, Sternekoch und TV-Star Johann Lafer ein Lob abringen konnte, ist ganz sicher dem Genießer Brüderle geschuldet und nicht dem Politiker.
(ml)