Seit einem Jahr können sich Unternehmen mit abgelehnten Kreditanträgen an den Kreditmediator der Bundesregierung, Hans-Joachim Metternich, wenden. Nun zogen fünf der wichtigsten deutschen Wirtschaftsverbände Bilanz und finden: Der Kreditmediator entpuppte sich als ein sinnvolles Kriseninstrument. 722-mal konnten der Mediator und sein Team stockende oder bereits gescheiterte Kreditverhandlungen doch noch zum Erfolg zu bringen und damit rund 20.000 Arbeitsplätze retten.
Die Finanzierung war im Zuge der tiefen, weltweiten Wirtschaftskrise für etliche Unternehmen schwieriger geworden. Die Sorge vor einer Kreditklemme veranlasste die Bundesregierung Ende 2009 dazu, vorsorglich einen Kreditmediator einzusetzen. Hans-Joachim Metternich, der von der Regierung bestellte Mediator, hat nach Meinung der Verbände BVR, BdB, DIHK, DSGV und ZDH dazu beigetragen, dass Unternehmen, die krisenbedingt in ernste finanzielle Schwierigkeiten geraten waren, geholfen werden konnte. Die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Verbänden und dem Kreditmediator funktionierte offensichtlich gut.
Die Kosten für die Einrichtung des Kreditmediators refinanzierten sich nach eigener Einschätzung durch die monatlichen Steuer- und Sozialversicherungseinnahmen aus den durch die Mediation erhalten gebliebenen Arbeitsplätzen.
Da sich die gesamtwirtschaftliche Lage erfreulicherweise schneller als erwartet entspannt hat, ist die Zahl der Unternehmen, die das Angebot des Kreditmediators in Anspruch nehmen mussten, allerdings geringer ausgefallen, als ursprünglich angenommen worden war. Für die Betriebe war es dennoch wichtig zu wissen, dass sie neben den Angeboten der Kammern und Kreditinstitute in der Krise bei Bedarf die Unterstützung eines weiteren Ansprechpartners hätten in Anspruch nehmen können.
Die Verbände sind aber auch der Ansicht, dass die Krise nun weitgehend ausgestanden ist und der Kreditmediator daher seine Arbeit Ende 2011 planmäßig beenden kann.