Mit 996.200 offenen Stellen verzeichnete das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im vierten Quartal 2010 rund 25 % mehr unbesetzte Arbeitsplätze als im vierten Quartal 2009 und 22 % mehr als im dritten Quartal 2010. Auf Westdeutschland entfielen davon insgesamt rund 850.000 offene Stellen, auf Ostdeutschland knapp 150.000. Die aktuelle Zahl offener Stellen wurde vom IAB durch eine Befragung von mehr als 15.000 Arbeitgebern ermittelt.
Der kräftige Anstieg betrifft überwiegend die westdeutschen Regionen. Hier zeigt sich gegenüber dem vierten Quartal 2009 sogar ein Zuwachs von 29 %. In Ostdeutschland beträgt der Zuwachs im Jahresvergleich dagegen nur 7 %. „Aufgrund der geringeren Exportabhängigkeit der ostdeutschen Wirtschaft hatte die internationale Wirtschafts- und Finanzkrise hier zu weniger starken Einbrüchen bei der Zahl der offenen Stellen geführt“, erklärt die IAB-Arbeitsmarktforscherin Anja Kettner. Deshalb profitiere die Region nun nicht so stark von der wirtschaftlichen Erholung, so dass sich der Arbeitskräftebedarf – anders als im Westen – nur leicht erhöhe.
Das IAB erfasst viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die nicht den Arbeitsagenturen gemeldet werden. Im vierten Quartal 2010 waren der Bundesagentur für Arbeit rund 390.000 Stellen gemeldet worden. Das entspricht lediglich 39 % aller Stellenangebote.
Eine Tabelle mit detaillierten Werten steht als kostenloser Download im Internet bereit.