Der Bedarf an Informatikern wächst. Nach Angaben des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) gab es im Januar 2011 rund 23.600 unbesetzte Stellen für IT-Spezialisten. Ohne Arbeit sind derzeit aber nur 7000 Informatiker, denn die Arbeitslosigkeit ist erneut gesunken und liegt nur noch bei 3,8 %. Damit können schon jetzt rund 16.500 Stellen für Informatiker nicht besetzt werden. Das sei eine besorgniserregende Entwicklung für den IT-Standort Deutschland, klagt Dieter Westerkamp vom VDI.
Rund 184.000 sozialversicherungspflichtige Informatiker waren 2010 in Deutschland beschäftigt. Die Zahl ist seit 2009 um etwa 2.800 Personen leicht gestiegen. „Auch bei den Absolventenzahlen ist ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen, warnt Westerkamp, stellvertretender Leiter Technik und Wissenschaft im VDI. 2009 haben zwar knapp 19.000 junge Menschen ein Informatik-Studium abgeschlossen – rund 800 mehr als im Jahr davor. Trotzdem reiche dieser Zuwachs noch nicht aus, um den Bedarf der Wirtschaft an IT-Fachkräften zu decken, so Westerkamp weiter.
Laut der jährlichen CeBIT-Umfrage des VDI unter rund 450 IT-Experten wird sich die Situation in den nächsten Jahren nämlich weiter verschärfen. Rund die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass es zurzeit noch genügend IT-Fachkräfte gibt. Über 70 % meinen aber, dass der Bedarf bis 2015 weiter steigen wird. Fachkräfte werden vor allem in der Softwareentwicklung, im IT-Projektmanagement und in der IT-Sicherheit gesucht.
„Die Umfrage zeigt, dass viele Unternehmen mit Weiterbildung von Mitarbeitern auf den Mangel reagieren oder auf Outsourcing von Dienstleistungen setzen. Bedenklich ist allerdings, dass schon heute für jeden fünften Teilnehmer unserer Befragung die Verlagerung von Bereichen ins Ausland ein Thema ist“, so Westerkamp.