Trotz globaler Risiken wie Japan-Krise und Nordafrika-Unruhen entwickelte sich der lokale deutsche Arbeitsmarkt auch im März erstaunlich positiv: So ging die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 102.000 und gegenüber dem Vorjahresmonat um 350.000 zurück. Saisonbereinigt nahm die Zahl der Arbeitslosen um 55.000 ab. Die Arbeitslosenquote sank im März damit um 0,3 Prozentpunkte auf 7,6 %. Diese erfreulichen Zahlen gab heute der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise, in Nürnberg bekannt. Er begründete die Entwicklung auf dem Arbeitmarkt mit dem stabilen Aufschwung der deutschen Wirtschaft.
Die Entlastung durch Arbeitsgelegenheiten habe von Februar auf März weiter abgenommen; die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit), die Veränderungen in der entlastenden Arbeitsmarktpolitik berücksichtigt, sei deshalb saisonbereinigt stärker als die Arbeitslosigkeit gesunken, und zwar um 78.000.
Im Vergleich zum Vorjahr waren im März 350.000 weniger Arbeitslose registriert. Maßgeblich hierfür sei der Konjunkturaufschwung, so die Arbeitsmarktexperten der BA. Dieser habe zu einem deutlichen Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung geführt und damit die Chancen erhöht, die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Beschäftigung zu beenden. Entlastend habe sich außerdem ein seit mehreren Jahren rückläufiges Arbeitskräfteangebot ausgewirkt.
Die Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen haben nach Angaben der BA saisonal bereinigt weiter deutlich zugenommen. Sie liegen über dem Vorjahresniveau. Die Zahl der Erwerbstätigen im Februar ist saisonbereinigt um 33.000 gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat im Januar saisonbereinigt um 65.000 zugenommen.
Gegenüber dem Vorjahr gesunken ist die Zahl der Selbständigen sowie der Beschäftigten in Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung. Dagegen hat die Zahl der ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigten leicht zugenommen.
155.000 Arbeitnehmer haben im Januar konjunkturelles Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen. Das waren etwa so viele wie im Dezember 2010 und 719.000 weniger als ein Jahr davor. Damit erreichen die Kurzarbeiterzahlen nur noch ein gutes Zehntel der Zahlen, die während des Höhepunkts im Mai 2009 verzeichnet wurden.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften legt weiter zu. Die gemeldeten Arbeitsstellen haben im März saisonbereinigt um 9.000 zugenommen. Nicht saisonbereinigt belief sich der Bestand im März auf 442.000 Arbeitsstellen. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Anstieg von 122.000.
Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen stieg im Zeitraum Oktober 2010 bis März 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 48.000 auf 382.400. Erfreulich: Der Anstieg bis März 2011 geht allein auf ein Plus bei den betrieblichen Berufsausbildungsstellen zurück. Das ist laut BA-Experten ein Indiz dafür, dass dieser deutliche Anstieg der guten konjunkturellen Lage und dem Interesse der Betriebe, sich den eigenen Fachkräftenachwuchs durch Ausbildung zu sichern, zu verdanken ist.
Die Zahl der im März noch unbesetzten Ausbildungsstellen lag mit 237.200 um 30.100 über dem Vorjahreswert. Als noch unversorgt zählten im März 238.700 Bewerber, 4.400 weniger als im Vorjahr.
Weitere Daten und Karten der Bundesagentur für Arbeit zur Arbeitslosenquote stehen als kostenloser Download online zur Verfügung.