Der Anteil der erneuerbaren Energien an der deutschen Stromversorgung hat sich nach Angaben des Bundesumweltministeriums (BMU) 2010 gegenüber dem Vorjahr um rund einen halben Prozentpunkt auf rund 17 % erhöht. Erfreulich ist, dass dieser Anstieg trotz witterungsbedingter Einschränkungen erzielt wurde. Da 2010 ein außerordentlich windschwaches Jahr war, fiel der Windstrom-Ertrag mit 36,5 Milliarden Kilowattstunden (kWh) allerdings so gering aus, wie zuletzt 2006. Dennoch war die Windenergie mit rund 6 % Anteil an der gesamten Strombereitstellung wieder die wichtigste Säule bei den erneuerbaren Energien.
Deutliche Steigerungen waren bei der Stromerzeugung aus Biogas sowie bei der Photovoltaik zu verzeichnen. Der Solarstrom konnte seinen Beitrag nahezu verdoppeln und rund 2 % des gesamten Strombedarfs bereitstellen.
Aktuelle Szenarien lassen hoffen, dass die erneuerbaren Energien in zehn Jahren bereits 40 % zur Stromversorgung beitragen könnten. Dabei wird eine Steigerung um 12 Terawattstunden (TWh) pro Jahr als realistisch angesehen (1 Terawattstunde = 1 Milliarde kWh).
Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Endenergieverbrauch für Wärme stieg von 9,1 % im Jahr 2009 auf knapp 10 % im Jahr 2010. Ihr Anteil am Kraftstoffverbrauch erhöhte sich nach den Schätzungen leicht auf 5,8 % (2009: 5,5 %).
Insgesamt konnten die erneuerbaren Energien damit 2010 bereits etwa 11 % des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs an Strom, Wärme und Kraftstoffen decken. Dies liegt deutlich über dem Vorjahreswert (2009: 10,4 %) und ist bemerkenswert, weil der Energieverbrauch aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs sowie der kalten Witterung deutlich über dem Vorjahresniveau lag.
Auch hinsichtlich ihres Klimaschutzbeitrags konnten die erneuerbaren Energien weiter zulegen. Sie sorgten 2010 dafür, dass rund 120 Millionen Tonnen Treibhausgase vermieden wurden (2009: 111 Millionen Tonnen). Allein durch die Wirkung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) waren das rund 58 Millionen Tonnen.
Auch die Bedeutung der erneuerbaren Energien als Wirtschaftsfaktor ist gestiegen. Erste Schätzungen lassen vermuten, dass die Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien mit rund 26 Milliarden Euro nochmals etwa ein Viertel höher lagen als im Vorjahr (2009: 20,7 Milliarden Euro).
Die mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien verbundene Beschäftigung spiegelt diese Entwicklung wider. Sie ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen und liegt nach aktuellen Schätzungen inzwischen bei rund 370.000 Arbeitsplätzen. Gegenüber dem Vorjahr (rund 339.500 Beschäftigte) ist dies ein Plus von etwa 8 % und seit 2004 (rund 160.500 Beschäftigte) deutlich mehr als eine Verdopplung.
Der Bericht Erneuerbare Energien 2010 des BMU mit weiteren Einzelheiten und Daten steht als kostenloser Download im Internet zur Verfügung.