Die Kraftwerkskatastrophe von Fukushima rückt Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien in den Fokus der Investoren: Nachdem der Gesamtwert der abgeschlossenen Firmenübernahmen, Fusionen und Beteiligungen (Mergers & Acquisition, bzw. M&A) im vergangenen Jahr um fast ein Drittel auf 33,4 Milliarden US-Dollar sank, prognostizieren die Branchenexperten der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC für 2011 mindestens eine Stabilisierung. Wahrscheinlicher aber sei eine Steigerung.
Wie die PwC-Studie Renewables Deals feststellt, stieg die absolute Zahl der Transaktionen 2010 von 319 im Vorjahr auf aktuell 530 an. „Zwar lassen sich die Konsequenzen der Katastrophe in Japan für kommende Investitionen im Energiesektor nur schwer abschätzen. Es ist jedoch absehbar, dass die großen Versorger in vielen Ländern ihren Energiemix zugunsten der Erneuerbaren Energien verändern werden“, prognostiziert Manfred Wiegand, Partner und Global Utilities Leader bei PwC.
Das ist auch nötig, denn im Jahr 2010 investierten die Energieversorger nur noch rund drei Milliarden US-Dollar in Übernahmen im Bereich der erneuerbaren Energien und damit 12,8 Milliarden US-Dollar weniger als 2009.
Besonders deutlich sank das M&A-Volumen in Europa. Dabei dürften laut PwC die angekündigten beziehungsweise geplanten Subventionskürzungen für Solarenergie in Deutschland, Spanien und Italien eine wesentliche Rolle gespielt haben. Der Gesamtwert der Übernahmen europäischer Unternehmen gab gegenüber 2009 um fast 60 % auf rund 13 Milliarden US-Dollar nach, während die Zahl der abgeschlossenen Transaktionen um die Hälfte auf 256 zulegte.
Gemessen am Transaktionsvolumen blieb Deutschland mit annähernd 3,6 Milliarden US-Dollar (27 % des Gesamtwertes in Europa) führend, gefolgt von Großbritannien (rund 1,47 Milliarden US-Dollar), Spanien (1,41 Milliarden US-Dollar) und Italien (1,23 Milliarden US-Dollar).
In den USA hingegen sorgte eine Neuausrichtung der staatlichen Förderpolitik für positive Impulse. Steuervergünstigungen und Kreditgarantien durch den American Recovery and Reinvestment Act ließen sowohl die Zahl der Transaktionen als auch das Dealvolumen gegenüber 2009 deutlich ansteigen. So gab es im vergangenen Jahr 181 Transaktionen im Gesamtwert von rund 13 Milliarden US-Dollar. Ein Jahr zuvor standen 106 Deals im Volumen von zusammen 9 Milliarden US-Dollar zu Buche.