Der Verband Beratender Ingenieure (VBI) stellte am Mittwoch die Ergebnisse der VBI-Konjunkturumfrage 2011. Danach verzeichnet die Branche stabile Umsätze. VBI-Hauptgeschaftsführer Dipl.-Ing. Klaus Rollenhagen lobte, die unabhängigen Planungsbüros seien gut durch die Wirtschaftskrise gekommen. Dabei habe nur ein knappes Drittel der Büros von den Konjunkturpaketen profitiert und die Krise überwiegend aus eigener Kraft bewältigt. Allerdings kämpfe die Branche weiterhin mit schwierigen Rahmenbedingungen, denn die Honorarerhöhung durch die Novellierung der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) wirke sich auf die Umsatzrenditen kaum aus.
Knapp jedes zehnte (9 %) der insgesamt 457 befragten Ingenieurunternehmen schätzte seine wirtschaftliche Lage als „sehr gut“ und 40 % als „gut“ ein. 44 % bezeichnen sie als „befriedigend“ oder „ausreichend“. Lediglich ein Anteil von knapp 5 % kämpft derzeit mit schweren wirtschaftlichen Problemen. Der Auftragsbestand der Büros bleibt stabil: 46 % der Befragten bezeichnen ihn als „sehr gut“ bis „gut“. 41 % bewerten den Auftragsbestand als „befriedigend“ bis „ausreichend“.
Bilanz des Vorjahres: 42 % der VBI-Unternehmen konnten ihre Umsätze 2010 steigern. 21 % verzeichneten stabile Umsätze. Ein knappes Drittel (32 %) der Befragten musste rückläufige Umsätze verkraften. Allerdings erzielten 2010 nur 29 % höhere Umsatzrenditen als im Vorjahr. Bei 65 % blieben sie unverändert oder gingen zurück.
Dies verdeutlicht, dass die Erhöhung der Planerhonorare durch die Novellierung der HOAI 2009 kaum Wirkung auf die Büros zeigt. 62 % konnten keinerlei positive Auswirkung auf ihr Geschäftsergebnis feststellen. Rollenhagen fordert deshalb dringend eine Nachbesserung der HOAI.
Die Umsatzerwartung für 2011 ist dennoch überwiegend optimistisch: 22 % gehen von steigenden, 53 % von gleichbleibenden Umsätzen aus. Nur 21 % erwarten einen Rückgang ihrer Umsätze. Dieser Trend wird sich wie 2010 positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken: 27 % der Büros planen für das Jahr 2011 Neueinstellungen, 60 % wollen ihr Personal zumindest halten.