Das Potenzial des Internets in der Tourismusbranche ist noch lange nicht ausgeschöpft. Das gelte vor allem für das sogenannte Web 2.0, also für Soziale Medien wie Twitter oder Facebook. Zu diesem Schluss kommt eine im Vorfeld der Internationalen Tourismus Börse Berlin (ITB) durchgeführte Studie, der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin. HTW-Wissenschaftler Prof. Dr. Holger Lütters konnte sich bei der Vorstellung der Studie das ironische Fazit nicht verkneifen, die Tourismusbranche habe maximal „Web 1,5“ erreicht.
Auch im Zeitalter des Web 2.0 nimmt die Tourismusbranche lediglich die eigene Webseite als wichtigsten Online-Kanal für den unternehmerischen Erfolg wahr. Dazu passt, dass 61 % der insgesamt 310 befragten professionellen Tourismusakteure ihren Internet-Auftritt selbst organisieren, statt diese Aufgabe an spezialisierte Dienstleister zu delegieren. Zudem hat noch nicht einmal die Hälfte (47,5 %) der Befragten ein explizites Budget für Online-Marketing zur Verfügung. Das seit mehreren Jahren stark thematisierte sogenannte Web 2.0 wird nur von 29 % der befragten Unternehmen in die eigene Online-Marketing-Strategie integriert. Weitere 28 % geben an, dies für die nächsten zwölf Monate zu planen.
Insgesamt, so das Fazit der Studie, ist die Branche damit eher den alten Strukturen des Internets verhaftet als schon in der Gegenwart angekommen. Allerdings wird Social Media für die Zukunft stetig wachsende Bedeutung zugesprochen. Viele Aktivitäten, die bisher auf den Webportalen der Unternehmen stattfanden, werden wohl verlagert werden. Wichtig wird auch die Ausdehnung der mobilen Services sein, die bisher erst von wenigen Anbietern unterstützt werden.