Die Reallöhne sind im vierten Quartal 2010 im Vergleich zum vierten Quartal 2009 um durchschnittlich 1,5 % gestiegen. Dies ist nach Angaben des Statistischen Bundesamts der zweithöchste Anstieg der Reallöhne innerhalb der letzten drei Jahre. Die Nominallöhne legten im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,0 % zu. Im gleichen Zeitraum stiegen die Verbraucherpreise um 1,5 %. Für das gesamte Jahr 2010 ergibt sich ebenfalls ein Reallohnanstieg von 1,5 %.
Die nominale Verdienstentwicklung fiel im vierten Quartal 2010 in den einzelnen Wirtschaftszweigen allerdings unterschiedlich aus: In einigen Branchen, wie zum Beispiel im Bergbau (0,3 %), im Baugewerbe (1,1 %) und im Gastgewerbe (1,3 %) konnten die Verdienstzuwächse den Anstieg der Verbraucherpreise nicht ausgleichen. In anderen Bereichen stiegen die Verdienste stärker als die Preise.
So erhöhten sie sich zum Beispiel im Verarbeitenden Gewerbe um 6,1 %. Die Metallerzeugung und -bearbeitung (+11,4 %) und der Maschinenbau (+10,1 %) sorgten hier auch wegen des Abbaus der Kurzarbeit für ein besonders starkes Wachstum. Im Wirtschaftszweig Kunst, Unterhaltung und Erholung waren die Verdienste um 3,7 % höher als im Vorjahr. Freiberufliche Dienstleister im wissenschaftlichen und technischen Bereich bekamen durchschnittlich 3,5 % mehr Honorar.
Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer verdiente in Deutschland im vierten Quartal 2010 ohne Sonderzahlungen durchschnittlich 3261 Euro brutto im Monat. Die höchsten Durchschnittsverdienste erzielten die Beschäftigten im Bereich Information und Kommunikation (4295 Euro), bei Banken und Versicherungen (4289 Euro) sowie in der Energieversorgung (4283 Euro). Die niedrigsten durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste wurden im Gastgewerbe (1930 Euro) gezahlt.