Die beiden Arbeitgeberverbände des Bauhauptgewerbes, der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, stimmten gestern dem im Bau-Tarifkonflikt verkündeten Schiedsspruch zu, der damit in Kraft tritt. Der vom Schlichter, Ex-Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement, gefällte Schiedsspruch sieht bei einer 24-monatigen Laufzeit ab dem 1. April 2011 eine Erhöhung der Entgelte in zwei Schritten vor.
Danach steigen im Westen die Löhne und Gehälter zum 1. Mai 2011 um 3,0 % und zum 1. Juni 2012 um 2,3 %, im Osten zum 1. Juni 2011 um 3,4 % und zum 1. August 2012 um 2,9 %. Gleichzeitig werden die Mindestlöhne in Ost und West angepasst und eine Komponente zur Alterssicherung eingeführt.
Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, Dipl.-Ing. Klaus Hering, erklärte, ist im Schlichterspruch sei es gelungen, die Interessen von Ost und West zu berücksichtigen und dabei die Belastung insbesondere für die Ost-Unternehmen im Rahmen zu halten. Sein Fazit: „Hier konnten die Arbeitgeber ihre Position weitgehend durchsetzen.“
Hering betonte, dass insbesondere die Angleichung der Mindestlöhne ein Erfolg der Tarifrunde ist. Durch die Erhöhung des Ost-Mindestlohns um 25 Cent in zwei Stufen sei ein weiterer wichtiger Schritt getan, um die Ost-West-Schere zu schließen.