Bei den Nebenkostenabrechnungen für 2010 müssen viele Haushalte mit deutlichen Nachzahlungen rechnen, warnt die Landesbausparkasse (LBS). Grund dafür seien vor allem die im Jahresverlauf kräftig gestiegenen Heizölpreise. Derzeit müssen Mieterhaushalte in Deutschland für ihre gesamten Nebenkosten monatlich bis zu 2,94 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche aufwenden.
Eine Familie bezahlt für eine 90-Quadratmeter-Wohnung demnach mehr als 260 Euro im Monat. Der größte Posten entfällt mit rund 40 % auf die Kosten für Heizung und Warmwasser.
Während die Preise für Wasserversorgung, kommunale Gebühren und andere Bestandteile der zweiten Miete nach Angaben des Deutschen Mieterbunds nur moderat gestiegen sind, nahmen die Kosten für leichtes Heizöl im Jahresverlauf 2010 mit einem Plus von 28,5 % stark zu. „Für eine 90-Quadratmeter-Wohnung mit Ölheizung können bei gleichem Heizverhalten zusätzliche Kosten von bis zu 280 Euro im Jahr anfallen“, warnt Dr. Jörg Leitolf von der LBS. Besser kommt weg, wer mit Gas heizt: Die Preise legten im vergangenen Jahr lediglich um 2,5 % zu.
Während Mieter höheren Energiekosten nur durch geändertes Heizverhalten begegnen können, haben Eigentümer die Möglichkeit, gegenzusteuern und ihre Immobilie zu modernisieren. So lässt sich der Energieverbrauch durch eine effektive Wärmedämmung und den Einbau einer modernen Heizungsanlage um mehr als die Hälfte reduzieren.
Viele Immobilienbesitzer sind bereits aktiv geworden: Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag der LBS haben 20 % der Hauseigentümer in den vergangenen drei Jahren größere Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt, fast die Hälfte von ihnen mit dem Ziel, Energie zu sparen. Das durchschnittliche Investitionsvolumen lag bei 21.000 Euro.