Der ifo Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands hat sich im April zum zweiten Mal in Folge eingetrübt, wie das Münchner ifo Institut mitteilte. Der Klimaindex sank von 111,1 Punkten auf 110,4 Punkte, der saisonbereinigte Saldo fiel von 21,4 Saldenpunkten auf 19,9. Auslöser sind – wie schon im März – gesunkene Geschäftserwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate (Rückgang von 106,5 auf 104,7). Aktuell geht es den deutschen Unternehmen trotz erheblicher Risiken auf der internationalen Ebene jedoch ausgezeichnet.
Die Unternehmen schätzen ihre aktuelle Geschäftslage daher ein weiteres Mal besser ein als im Vormonat. Der entsprechende Teilindex für die Lage stieg entsprechend von 115,8 Punkten auf 116,3 Punkte an.
Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima leicht eingetrübt (Rückgang von 29,9 Saldenpunkten auf 28,8 Saldenpunkte), da die Unternehmen weniger optimistisch auf die weitere Geschäftsentwicklung blicken als im März. Das Klima bleibt aber weiterhin sehr gut. Mit ihrer momentanen Situation sind die Unternehmen nochmals zufriedener. Im Auslandsgeschäft sehen sie wieder größere Chancen. Der Auslastungsgrad der vorhandenen technischen Kapazitäten liegt über dem langjährigen Durchschnittswert. Die Zahl ihrer Beschäftigten wollen die Unternehmen dennoch etwas behutsamer erhöhen als im vergangenen Monat.
Im Einzelhandel und im Großhandel hat sich das Geschäftsklima abermals etwas abgekühlt. So sank der Klimasaldo im Einzelhandel von 12,1 Saldenpunkten auf 9,1 Saldenpunkte und im Großhandel von 22,4 auf 18,8. In beiden Handelsstufen haben sich die Geschäftslage und die Geschäftserwartungen gegenüber dem Vormonat verschlechtert.
Wieder aufgehellt hat sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe (Anstieg von -7,2 auf -5,7). Die Befragungsteilnehmer sind hier mit ihrer Geschäftssituation wieder merklich zufriedener. Allerdings sehen die Unternehmen in diesem Wirtschaftszweig der Entwicklung in der nächsten Zeit etwas zurückhaltender entgegen als im vergangenen Monat.
Der ifo Geschäftsklimaindikator für das Dienstleistungsgewerbe ist im April entgegen dem allgemeinen Trend von 28,0 Saldenpunkten auf 28,9 Saldenpunkte gestiegen. Die befragten Unternehmen schätzen ihre aktuelle Geschäftslage deutlich besser ein als im Vormonat. Ihre Geschäftserwartungen haben sie allerdings etwas zurückgeschraubt. Ihre Mitarbeiterzahl wollen die Dienstleistungsunternehmen dennoch erhöhen.
(ifo Institut / ml)