Alternative Energien: Sonderschau beleuchtet die Photovoltaik-Zukunft

Der Beitrag der Photovoltaik zur deutschen Stromversorgung soll von heute 3 % auf über 10 % im Jahr 2020 steigen. Um diese Solar­strom­mengen reibungslos in das Stromversor­gungssystem inte­grie­ren zu können, muss das System intelligenter und flexibler werden. Die Veranstalter der Messe Intersolar Europe widmen diesem wich­tigen Thema deshalb auf der Münchner Messe (8. bis 10. Juni 2011) erstmals eine Son­derschau, die PV Energy World.

Zu sehen ist im Rahmen der Schau, wie groß der Solarstromanteil in Deutschland werden kann, welche Maßnahmen erforderlich sind, welche technologischen Neuerungen es gibt und wel­che politischen Rahmenbedingungen nötig sind, um dieses Ziel zu erreichen.

Eine zunehmende Zahl von Solaranlagen in Deutschland erzeugt immer mehr Solarstrom. Der deutsche Markt für Solarstromanlagen hat sich 2010 gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt. Laut Bundesnetzagentur gingen 2010 über 240.000 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 7,25 Gigawatt (GW) neu ans Netz, so dass die gesamt installierte Photovoltaikleistung in Deutschland Ende 2010 rund 17 GW betrug. Bis 2020 werden nach Schätzungen des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW- Solar) 52 bis 70 Gigawatt Photovoltaikleistung installiert sein. Solarstrom wird sich dementsprechend zu einer tragenden Säule eines nachhaltigen Energiesystems entwickeln.

Solarstromanlagen in Deutschland decken laut Verband schon heute einen nennenswerten Anteil der Stromerzeugung ab, deshalb müssen sie künftig auch aktiv zur Netzstabilität beitragen. Zum Beispiel könnten neue Wechselrichter an Solaranlagen künftig Spannung und Frequenz dadurch stabilisieren, dass sie Blindleistung einspeisen. Allein mit dieser Technik lassen sich nach neueren Studien bis zu 200 % mehr Photovoltaikleistung an das Stromnetz anschließen.

Die Infrastruktur würde auch entlastet werden, wenn die Besitzer von Photovoltaikanlagen einen höheren Anteil ihres Solarstroms als bisher selbst verbrauchen. Zur Steigerung der Eigenverbrauchsquote bieten immer mehr Hersteller Lösungen an, die den Stromverbrauch in die Zeiten der Solarstromerzeugung verschieben oder den erzeugten Solarstrom bis in die Abendstunden speichern.

Da Solarstrom dezentral erzeugt wird und mit der Sonnenstrahlung schwankt, muss auch das Stromversorgungssystem an die neuen Rahmenbedingungen angepasst werden. So wird durch die Weiterentwicklung von Kommunikationseinrichtungen der Aufbau von intelligenten Stromnetzen, sogenannten Smart Grids, ermöglicht. Diese binden alle Akteure auf dem Strommarkt in ein Kommunikationsnetz ein und ermöglichen so eine effizientere und zudem transparente Steuerung des Gesamtsystems.

Die Sonderschau PV Energy World ist in Halle B5, Stand B5.130 der Intersolar Europe 2011 zu finden. Die Messe selbst findet vom 8. bis zum 10. Juni 2011 in München auf der Neuen Messe München statt. Auf der weltweit größten Fachmesse der Solarwirtschaft präsentieren auf 165.000 Quadratmetern in 15 Messehallen und einem Freigelände über 2000 internationale Aussteller ihre Produkte, Konzepte und Dienstleistungen. Erwartet werden von der Messeleitung über 75.000 Besucher aus aller Welt. Weitere Informationen zur Intersolar Europe bietet die Website Intersolar.de. (Solar Promotion / ml)