Die Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands hat nach einer kurzen Verschnaufpause im April erneut nachgegeben, meldet das Münchner ifo Institut. Der Anteil der Unternehmen, die Probleme haben, einen Kredit zu erhalten, ist um 1,1 Prozentpunkte auf 22,6 % gesunken, den seit Beginn der Erhebung im Jahr 2003 niedrigsten Wert. Mittlere und große Betriebe bekommen derzeit ungefähr gleich leicht an Unternehmenskredite. Kleinste und kleine Unternehmen haben es damit etwas schwerer.
Im Verarbeitenden Gewerbe hat die Kredithürde über alle Unternehmensgrößen hinweg abgenommen. Am stärksten ist sie für große Unternehmen gesunken. Sie hat hier um 3,0 Prozentpunkte auf 19,6 % nachgegeben. Bei den mittelgroßen Unternehmen hat sich der Anteil der mit der Vergabe unzufriedenen Unternehmen um 1,1 Prozentpunkte auf 19,9 % reduziert. Bei den kleinen Firmen ist die Kredithürde um 0,7 Prozentpunkte auf 23,8 % gesunken.
Auch die Handelsunternehmen bewerten die Kreditvergabepolitik der Banken seltener als restriktiv. Die Kredithürde nahm um 0,9 Prozentpunkte auf 20,7 % ab. Lediglich im Bauhauptgewerbe ist die Kredithürde leicht gestiegen. In dieser Branche bewerten 32,8 % der befragten Bauunternehmen die Kreditvergabepraxis der Banken als zurückhaltend. Das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als im Vormonat.
(ifo Institut / ml)