Wenn kleine und mittlere Unternehmen einen Kredit brauchen, der Hausbank die Sicherheiten aber nicht reichen, muss noch lange nicht Feierabend sein, denn in Deutschland gibt es für solche Fälle Bürgschaftsbanken. Sie können gegenüber der Hausbank als Ersatz für fehlende Sicherheiten eine Bürgschaft übernehmen. Allerdings müssen vom Kreditnehmer bestimmte Kriterien erfüllt werden. Welche das sind und wie Bürgschaftsbanken ticken, darüber sprachen wir mit Waltraud Wolf, Vorstandschefin des Verbands Deutscher Bürgschaftsbanken und Chefin der Bürgschaftsbank Berlin.
Waltraud Wolf – das wird im Gespräch schnell klar – hilft Mittelständlern und vor allem Gründern gerne. Aber sie legt auch großen Wert auf realistische Rahmenbedingungen und Erfolgsaussichten. Zwei Ks seien es, worum es ihr vor allem geht, verrät sie uns: ein gutes Konzept und solide Kompetenz. Die Kompetenz wiederum muss sowohl ausreichende Branchenerfahrungen umfassen als auch kaufmännisches Wissen.
Wie wichtig die Rolle der wirtschaftlich selbstständigen Bürgschaftsbanken gerade für den deutschen Mittelstand sind, zeigen die folgenden Zahlen: Laut eigener Angaben sicherten sie im Jahr 2009 rund 8000 Finanzierungsvorhaben ab. Das übernommene Bürgschafts- und Garantievolumen lag bei rund 1,3 Mrd. Euro. Damit wurden Kredite und Beteiligungen bei über 1,8 Mrd. Euro abgesichert. Bei über einem Drittel der begleiteten Projekte war ein Schwerpunkt der Förderung die Finanzierung von Existenzgründungen und Übernahmen. (ml)