Die Ingenieurlücke – d. h. die Differenz zwischen den Zahlen offener Ingenieurstellen und arbeitsloser Ingenieure – ist im März 2011 auf 65.500 Personen angewachsen, wie der monatlich erscheinende VDI-/IW-Ingenieurmonitor des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zeigt. Während die Zahl der unbesetzten Ingenieursstellen auf 87.400 anstiegen, sank parallel dazu die Zahl arbeitsloser Ingenieure auf 22.600. Erneut leiden darunter vor allem die Bundesländer Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Mit dem Anstieg im März setzt sich eine bereits lang andauernde Entwicklung der Fachkräfteverknappung in der deutschen Wirtschaft fort.
„Allein im ersten Quartal des Jahres 2011 wuchs die bundesweite Ingenieurlücke um knapp 15.700 Menschen. Das ist die größte Steigerung innerhalb eines Quartals seit Beginn der Berechnungen im August 2000“, warnt VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs. Diese Entwicklung lasse vermuten, dass die deutsche Industrie schon bald mit einem neuen absoluten Höchststand der Ingenieurlücke zu kämpfen hat.
Der Mangel trifft vor allem Unternehmen, die Maschinen- und Fahrzeugbauingenieure beschäftigen. Hier fehlten im März 27.400 Ingenieure. Betroffen sind auch die Elektroingenieure mit 15.700 sowie die Bauingenieure mit 8200 Stellen. Regional betrachtet ist die Lücke in Baden-Württemberg am größten, hier konnten 17.800 Stellen nicht besetzt werden. In Nordrhein-Westfalen und Bayern fehlen jeweils 11.800 Ingenieure.
Der aktuell Ingenieurmonitor des VDI und des IW Köln (Ausgabe 4/2011) mit den März-Zahlen steht als kostenloser Download bereit.