Zinspolitik: Euro-Leitzins auf 1,25 Prozent angehoben

Auf der gestrigen Sitzung beschloss der Rat der Europäischen Zen­tral­bank (EZB), den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (Leitzins) um 25 Basispunkte auf 1,25 % zu erhöhen. Der neue Zins­satz gilt erstmals für das am 13. April 2011 abzuwickelnde Ge­schäft. Ebenfalls um 25 Basispunkte werden die beiden flankieren­den Zinssätze erhöht: Der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungs­fazilität landet damit bei 2,00 %, jener für die Einlagefazilität notiert bei 0,50 %.

In der Pressekonferenz von Donnerstagnachmittag begründete Notenbankchef Jean-Claude Trichet die erste Zinsanhebung seit rund zwei Jahren vor allem mit einer gestie­genen Inflationserwartung. Außerdem werde man die Entwicklung in den boomenden Ländern der Eurozone „extrem wachsam“ beobachten. Befürchtet wird das Entstehen einer dauerhaften Lohn-Preis-Spirale.

Die EZB schert mit ihrer Entscheidung deutlich aus der gemeinsamen Niedrigzins-Phalanx der großen westlichen Notenbanken aus. So blieb im Gegensatz zur EZB die Bank of England trotz einer Teuerungsrate von mehr als 4 % bei ihrem Minimalzinssatz von 0,5 %. Auch die US-Notenbank Fed will noch längere Zeit bei ihrem Zinssatz von 0,0 % bleiben.

(ml)