Der Konjunkturboom hat viele Gesichter: Auf dem Arbeitsmarkt dominierte bisher die gute Nachricht von der sinkenden Arbeitslosigkeit. Lediglich an Fachkräften mangelte es bereits seit langem in größerem Umfang. Nun offenbart eine Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA), dass generell die Zahl der unbesetzten Arbeitsplätze gewaltig zugenommen hat.
So stieg ihre Zahl vom ersten Quartal 2010 auf das erste Quartal 2011 um 400.000 auf insgesamt über eine Million. Allein gegenüber dem vierten Quartal 2010 stieg im ersten Jahresviertel die Zahl der offenen Stellen um rund 60.000.
Über die Entwicklung können sich zumindest die ostdeutschen Bundesländer freuen: Während bei ihnen 160.000 zu besetzende Stellen ein positives Gegengewicht zur immer noch relativ hohen Arbeitslosigkeit darstellen, belasten knapp 900.000 offene Stellen in den westlichen Bundesländern – bei weitaus höherer Beschäftigung – die Unternehmen teilweise bis zur Existenzgrenze, zumal die meisten dieser Stellen im mittelständischen Bereich angesiedelt sind. Während nämlich in den kleinen Betrieben mit maximal 500 Mitarbeitern die Zahl der offenen Stellen gegenüber dem vierten Quartal 2010 um 17 % wuchs, nahm die Zahl der verwaisten Stellen in Großbetrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern sogar um 27 % ab.
Die Quote der offenen Stellen, die der Bundesagentur für Arbeit gemeldet wurden, lag wie bereits im vierten Quartal 2010 bei 39 %.
Detaillierte Werte bietet eine Tabelle des IAB, die per Download kostenlos bezogen werden kann.