98,3 Milliarden Euro waren die Waren wert, die Deutschland im März exportierte – soviel, wie noch nie seit dem Tag im Jahr 1950, an dem das Statistische Bundesamt diesen Wert erstmals ermittelte. Das bedeutet gegenüber dem März letzten Jahres eine Steigerung um 15,8 %. Allerdings: Im Gegenzug erreichten die Einfuhren im März mit einem Warenwert von 79,4 Milliarden Euro und einer Steigerung um 16,9 % ebenfalls ein Allzeithoch.
Auch das Plus von Import und Export gegenüber dem Vormonat Februar ist beachtlich: Kalender- und saisonbereinigt stiegen die Ausfuhren um 7,3 % und die Einfuhren um 3,1 %.
Prozentual legte im Vergleich mit den Vorjahreswerten der Export in die europäischen Nachbarländer mit einem Plus von 16,0 % etwas stärker zu als der Export in Länder außerhalb der EU (+15,4 %).
Der Außenhandelsbilanzüberschuss lag im März 2011 bei 8,9 Milliarden Euro (März 2010: 17,0 Milliarden Euro). Kalender- und saisonbereinigt ergibt sich für den März 2011 ein Überschuss von 15,2 Milliarden Euro.
Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) wertete heute die Rekordzahlen als Zeichen, dass der Außenhandel die Krise nun endlich hinter sich gelassen habe. Er warnte allerdings, wo viel Sonne ist, sei auch Schatten: „So ist die brisante Lage in Libyen und Syrien nicht gebannt und könnte zu destabilisierenden Auswirkungen auf die gesamte Region führen.“ Auch ist die Schulden- und Vertrauenskrise einiger Staaten im Euroraum sei keineswegs ausgestanden. Darüber hinaus seien steigende Importpreise für die Unternehmen eine große Belastung.