Biotechnologie: Neun Prozent Umsatzwachstum in 2010

Die deutschen Biotechnologie-Unternehmen wachsen kräftig: 2010 konnten sie ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 9 % auf 2,4 Milliarden Euro steigern. Die Beschäftig­tenzahl stieg im gleichen Zeitraum ebenfalls, wenn auch nur um 3 %. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind hingegen beeindruckend hoch. Sie liegen seit 2007 bei über einer Milliarde Euro jährlich. Diese im Rahmen einer aktuellen Biotechnologie-Branchenumfrage von der Informationsplattform biotechnologie.de erhobenen Daten beweisen: Die Branche ist schon längst zu einem wichtigen Pfeiler der deutschen Wirtschaft geworden.

Die Politik schreibt sich den Erfolg indes vor allem auf ihre eigene Fahne. So lobte Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), auf den Deutschen Biotechnologietagen 2011 in München in erster Linie die Förderpolitik des eigenen Hauses: „Die erfolgreiche Entwicklung der Biotechnologie-Branche bestätigt unsere langjährige Förderpolitik“. Man werde deshalb diese wichtige Schlüsseltechnologie auch in Zukunft weiter gezielt unterstützen.

Aber Fördergelder allein machen es nicht. Ganz wesentlich ist die Gründungsbereitschaft in den Reihen des wissenschaftlichen Nachwuchses. Schütte appellierte deshalb bei der Preisverleihung im Rahmen des BMBF-Wettbewerbs GO-Bio aus guten Grund: „Wir wollen, dass junge Forscherinnen und Forscher nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch im Unternehmertum eine berufliche Perspektive sehen. Die Biotechnologie ist ein junger Wirtschaftszweig, der auf Gründungen aus der Wissenschaft angewiesen ist.“

Ob allerdings der bei den Deutschen Biotechnologietagen vorgestellte Spinnovator die Lösung bringt, muss abgewartet werden. Der Spinnovator, eine Art virtueller Superinvestor für Gründer, wurde von der Technologietransfer-Agentur Ascenion zusammen mit dem Risikokapitalgeber Vesalius Biocapital entwickelt und soll den Transfer von wissenschaftlichen Ideen in die unternehmerische Praxis beschleunigen. Im Rahmen dieses Betreuungskonzepts für Start-ups in den Life-Science Branchen werden rund zehn Projekte aus Forschungsinstituten von Ascenion mit bis zu 40 Millionen Euro – verteilt auf fünf Jahre – angeschoben. Etwa die Hälfte des Betrags kommt von Vesalius Biocapital, die andere Hälfte stellt das BMBF zur Verfügung.

(BMBF / ml)