Moderne IT und Telekommunikation werden die Städte der Zukunft prägen, prognostiziert der Branchenverband BITKOM. Sie werden für Elektromobilität und Verkehrssteuerung, eine dezentrale Energieversorgung aus regenerativen Quellen und für ein vernetztes Wohnen sorgen. So lautet das Fazit der gemeinsam vom BITKOM, Bundesumweltministerium (BMU) und Umweltbundesamt (UBA) ausgerichteten 5. Jahreskonferenz.
„Green IT ist der zentrale Baustein, um zukunftsfähige und moderne Städte zu entwickeln und bei verringertem CO2-Ausstoß die Mobilität und Lebensqualität der Einwohner zu erhöhen“, appellierte Alf Henryk Wulf vom BITKOM-Hauptvorstand anlässlich der Veranstaltung in Berlin an die Anwesenden. Intelligente Netze müssten ein Teil der Lösung sein, wenn Industrienationen ihre Städte sauberer und lebenswerter, ressourcen- und energieeffizienter gestalten wollen.
Diese Ansicht scheint der weitaus größte Teil der Deutschen zu teilen. So sind über 80 % der Bundesbürger für einen möglichst schnellen intelligenten Aus- und Umbau der Städte. Davon erwarten sie sich mehr Energieeffizienz, wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit, Umweltschutz und Lebensqualität, wie eine aktuelle Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa ergab.
Tatsächlich ist nur eine intelligente vernetzte Stadtstruktur in der Lage, den Straßenverkehr so zu optimieren, dass wesentliche CO2-Einsparungen möglich sind, denn rund zwei Drittel des CO2 in Städten entstehen im Verkehr durch Staus, Parkplatzsuche und LKW-Leerfahrten. Auch die Elektromobilität selbst braucht dringend eine intelligente städtische Infrastruktur, wenn sie funktionieren soll. So dauert beispielsweise das Laden der Batterien von Elektroautos viel zu lange, um – wie bisher das Tanken von Benzin – das Aufladen dem Zufall zu überlassen. „Die Verbindung von wirtschaftlichem und ökologischem Nutzen von Mobilität wird nur durch ITK-Lösungen erreicht“, mahnt Alf Henryk Wulf vom BITKOM-Hauptvorstand. Nur moderne IT stelle eine nachhaltige und bezahlbare Mobilität sicher. Außerdem gelte: „Eine starke Stellung im Umweltschutz dank innovativer Technologien hält und schafft Arbeitsplätze in Deutschland.“
Laut der aktuellen SMART-2020-Studie können durch die zunehmende ITK-Nutzung im Jahr 2020 bis zu 25 % der CO2-Emissionen eingespart werden. Die Fraunhofer-Gesellschaft prognostizierte 2009, dass im Jahr 2020 private Haushalte knapp 60 % des ITK-bedingten Stromverbrauchs verbrauchen werden. „Wir erwarten zahlreiche Innovationen rund um vernetzte Produkte, etwa bei Haustechnik, Elektrohausgeräten und im Gesundheitswesen“, so Wulf.