Was dem Süden der Republik die Sonne ist dem Norden neben dem Wind die Wärme in der Tiefe – zumindest, was erneuerbare Energien betrifft. Der Grund sind geologische Eigenheiten des Norddeutschen Beckens, durch die tiefengeothermische Anlagen besonders hohe Erträge bringen. Außerdem bietet der Arbeitsmarkt in Norddeutschland relativ viele Arbeitskräfte mit entsprechendem Fachwissen aus der technisch verwandten Erdgasgewinnung. Ein Kooperationsvertrag zwischen Wissenschaft, Kommune und Wirtschaft soll nun die Aktivitäten in der norddeutschen Geothermieforschung und die Vermarktung ihrer Ergebnisse koordinieren sowie Synergieeffekte ermöglichen.
Zu diesem Zweck soll am 18. Mai in Celle ein Kooperationsvertrag unterzeichnet werden. Die künftigen Partner sind aufseiten der Wissenschaft die vier niedersächsischen Universitäten Braunschweig, Clausthal, Göttingen und Hannover, die außeruniversitären Forschungseinrichtung Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), Hannover. Seitens der Kommune nimmt der Trägerverein GeoEnergy Celle an der Kooperation teil. Für die Wirtschaft werden dreizehn Unternehmen der Bohrtechnologie den Vertrag unterschreiben.
Die Initiatoren erwarten sich von der Kooperation nicht nur eine bessere Verwertung der Geothermie, sondern darüber hinaus einen interdisziplinären Innovationsschub. „Neben sorgfältiger Forschung kann nur Wissens- und Technologietransfer der Geothermie den notwendigen Impakt verleihen, der dieser Zukunftsenergie gebührt“, begründet Prof. Dr. Ugur Yaramanci, der Leiter des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik in Hannover den Vorstoß der Initiatoren.