Die Stimmung der deutschen Konsumenten hat sich im Mai erneut verschlechtert. Gefallen sind u.a. die Indexwerte für die Konjunktur- und Einkommenserwartungen sowie für die Anschaffungsneigung. Der Gesamtindikator prognostiziert nach 5,7 Punkten im Mai für Juni einen Wert von 5,5 Punkten. Schuld an der Verschlechterung sind aus Sicht der Experten der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) die Schuldenkrise in Griechenland und die anhaltend hohen Energiepreise.
Der Teilindex für die Konjunkturerwartungen der Verbraucher ist im Mai um bescheidene 1,2 Punkte auf einen aktuellen Wert von 46,1 Punkten gefallen. Damit notiert der Indikator noch immer mehr als 42 Zähler über dem Vorjahreswert. Die Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten sowie die Diskussionen um die Schuldenkrise in Europa haben den Konjunkturoptimismus leicht gedämpft.
Eine deutlich höhere Einbuße – nämlich mehr als 9 Punkte – musste die Einkommenserwartung im Mai gegenüber dem Vormonat April hinnehmen. Aktuell weist der Zeiger auf 25,9 Punkte. Vor allem die steigenden Preise wirkten hier dämpfend, da einige sehr grundlegende Warengruppen – z. B. Benzin und Lebensmittel – von der Teuerung betroffen sind. Rentner müssen wegen der geringen Anhebung der Renten um lediglich rund 1 % sogar reale Einkommensverluste verkraften. Viele Konsumenten scheinen zudem künftige Belastungen aus den Rettungsschirmen für die hochverschuldeten Euro-Länder zu befürchten.
Die Anschaffungsneigung musste im Mai zwar ebenfalls Einbußen hinnehmen, aber nur in Höhe von 2,7 Punkten. Der damit erreichte aktuelle Wert von 31,5 Punkten ist nach wie vor hoch im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt. Verantwortlich für diese relative Stabilität könnten die guten Aussichten am Arbeitsmarkt sein. Wer keine Angst vor dem Jobverlust hat, ist eher geneigt, größere Anschaffungen zu tätigen.
„Der Gesamtindikator prognostiziert für Juni einen Wert von 5,5 Punkten nach 5,7 Punkten im Mai. Damit setzt sich der leichte Abwärtstrend vorerst fort. Aufgrund der gestiegenen Risiken von außen ist diese Entwicklung nicht ganz überraschend“, so das Fazit der GfK-Forscher.
(GfK / ml)
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie GfK-Konsumklima MAXX und basieren auf monatlich rund 2000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden.