Der Elektrogerätemarkt schloss das erste Quartal 2011 mit guten Kennzahlen ab, teilte heute die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit. Nach Angaben der Nürnberger Marktexperten erzielte der Gesamtmarkt für technische Gebrauchsgüter in Deutschland 12,7 Milliarden Euro Umsatz; 6 % mehr als im ersten Quartal des Vorjahres. Zulegen konnten die Bereiche Informationstechnologie, Elektrogroß- und -kleingeräte, Foto sowie Bürogeräte und Verbrauchsmaterial. Umsatzrückgänge verzeichneten hingegen die Bereiche Unterhaltungselektronik und Telekommunikation.
Der große Gewinner war die Informationstechnologie mit einem Umsatzplus von 16,8 % zum Vorjahresquartal und einem absoluten Umsatzvolumen von 4,5 Milliarden Euro. Der Hauptanteil am Umsatz ist nach wie vor den Notebooks und einer zweistelligen Wachstumsrate zu verdanken. Dem Motor Mobilität verdanken auch weitere mobile Produktgruppen ihren Erfolg, darunter E-Reader, mobile Internet Devices, Tablet-PCs und externe Festplatten.
Die GfK-Experten erwarten angesichts einer zunehmenden Aufrüstung der Haushalte mit IT-Produkten ein weiteres Wachstum des IT-Bereichs. Zu den Favoriten dürften klassische Desktop-Rechner, Notebooks mit großem Bildschirm für zu Hause, kleinformatige Notebooks und Netbooks für unterwegs sowie Tablet-PCs zählen.
Sehen lassen kann sich auch der Auftakterfolg der Elektrogroßgeräte mit einem Umsatzplus von 6,4 % und einem absoluten Umsatz von 1,9 Milliarden Euro im ersten Quartal. Zum Erfolg trugen alle Produktgruppen bis auf jede der Gefriergeräte bei. Besonders erfolgreich: Dunstabzugshauben. Für einen insgesamt positiven Trend sorgt der zunehmende Wunsch der Konsumenten nach verbrauchsarmen Geräten.
Ähnlich erfolgreich, aber im Trend verlässlicher, zeigte sich der Markt für Elektrokleingeräte. Er legte um 6 % auf 738 Millionen Euro zu. Umsatztreiber waren die Produktgruppen Körperpflege und Küche (hier vor allem: Universalzerkleiner und Standmixer).
Der Markt für Fotoprodukte schloss das erste Quartal mit einem Umsatzplus von 4,2 % und damit mit 587 Millionen Euro Umsatz ab. Gefragt waren nach wie vor sehr Digitalkameras und passendes Zubehör. Hochpreisiges Zubehör, wie Objektive und Blitzgeräte. Digitale Bilderrahmen verloren hingegen erneut an Beliebtheit. Die Experten erwarten auch für den Rest des Jahres einen positiven Trend im Fotomarkt.
Der Bereich Büroausstattung und Verbrauchsmaterial verzeichnete ein Umsatzplus von 3,2 % bei einem Marktvolumen von 1,29 Milliarden Euro. Der Wunsch nach großen Bildschirmdiagonalen beflügelte den Absatz an Beamern, im Druckermarkt sorgte die steigende Nachfrage nach Farblaserdruckern und nach Multifunktionsdruckern für einen Umsatzschub, während die Nachfrage nach Tintenstrahldruckern sank. Insgesamt bereiten sinkende Preise im Computerbereich dem Markt Probleme, auch wenn die Gesamtumsatzentwicklung des Marktes weiterhin positiv bleiben dürfte.
Der Markt der Unterhaltungselektronik konnte im ersten Quartal leider nicht zulegen, er musste Umsatzeinbußen in Höhe von 2,2 % hinnehmen und landete damit bei knapp 2,8 Milliarden Euro Umsatzvolumen. Das liegt einerseits am anhaltenden Preisdruck, der eine etwas gestiegene Nachfrage mehr als kompensierte, und andererseits an einer zunehmenden Sättigung in einzelnen Warenbereichen, darunter bei den LCD-Fernsehgeräten sowie tragbaren Audiogeräten. Negativ entwickelten sich auch die Umsätze mit Set-Top-Boxen.
Bei Navigationsgeräten sind zwei unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten: Während der Umsatz mit einfachen Geräten stark zurückging, entwickelte sich der Umsatz mit Hochpreisgeräten, die dem Konsumenten Zugriff auf Informationen wie Verkehrs-, Flug- und Wetterdaten sowie eine Google-Suche bieten, ausgesprochen gut.
Im für den Markt der Unterhaltungselektronik besonders wichtigen Produktbereich der Fernsehgeräte könnte im weiteren Jahresverlauf die 3D-Technik einen Umsatzschub auslösen – so die Experten der GfK. Dies dürfte dann auch die Nachfrage nach 3D-Geräten bei Blu-Ray-Playern oder Heimkinoanlagen beflügeln.
Umsatzverlierer des Gesamtmarkts der Elektrogeräte ist der Telekommunikationsmarkt mit einem Umsatzminus von 8,2 % und damit einem Umsatzvolumen von nur noch 914 Millionen Euro. Hauptursache ist der starke Rückgang des Umsatzes mit Mobiltelefonen, der auch durch das höchst erfolgreiche Segment der Smartphones und dessen zweistelliges Umsatzwachstum nicht ausgeglichen werden konnte. Bei diesen waren vor allem Geräte unter 150 Euro ein Renner. Positiv entwickelte sich auch das Geschäft mit kleinen Telefonanlagen.
Insgesamt zeigt sich der Markt für technische Gebrauchsgüter in guter Verfassung. Trotz steigender Preise, Katastrophenmeldungen aus Japan und politischen Unruhen in Nahost und Nordafrika sind die Deutschen optimistisch und kauffreudig. Für 2011 erwartet GfK Retail and Technology daher eine Steigerung der Ausgaben privater Haushalte, mit entsprechend positiven Auswirkungen auf den GfK TEMAX Deutschland.
(GfK / ml)
Die Angaben wurden der aktuellen Studie GfK TEMAX entnommen. Deren Ergebnisse basieren auf regelmäßigen Erhebungen des Handelspanels der GfK. In das Handelspanel fließen weltweit Daten von mehr als 340.000 Verkaufsstellen ein.