Trotz Turbulenzen in den Rohstoffmärkten und Eurokrise werde die Wirtschaft in Deutschland weiter wachsen, wenn auch nicht mehr so rasant, prognostiziert die Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Der Creditreform Wirtschaftsindikator sinkt auf +11,5 Punkte. Die insgesamt gute und robuste Entwicklung führte in den letzten Monaten zu einer weiteren Stabilisierung der finanziellen Situation der deutschen Unternehmen. Die hervorragenden Wachstumsprognosen der letzten Wochen für das deutsche Bruttosozialprodukt, die mittlerweile von bis zu 3 % ausgehen, lassen vermuten, dass der Wirtschaftsaufschwung auch im zweiten Halbjahr noch andauern wird.
Der Saldo der Geschäftserwartungen steigt noch einmal von +28,2 auf +40,7 Punkte. Die Einschätzung der Geschäftslage leidet allerdings unter saisonalen Einflüssen und gibt auf +24,0 Punkte nach.
Die Investitionen der Unternehmen – vielfach im Zuge einer Kapazitätserweiterung – nimmt noch immer zu. Nahezu jedes zweite Unternehmen (53 %) plant neue Investitionen. In den letzten Jahren waren es im Mittel lediglich 45 %.
Die Unternehmen haben ihre Hausaufgaben gemacht, lobt Creditreform. Die Eigenfinanzierungskraft wurde gestärkt, Kapitalrücklagen aufgebaut und an Wettbewerbsfähigkeit hinzugewonnen. Der Lohn: sinkende Insolvenzrisiken. Derzeit kommen nach Angaben von Creditreform auf 10.000 wirtschaftsaktive Unternehmen lediglich 222 Firmen, die zumindest ein Negativmerkmal aufweisen, etwa erhebliche Zahlungsverzögerungen oder einen Insolvenzantrag.
Offene Rechnungen werden allerdings zunehmend verzögert beglichen. In den letzten Monaten erhöhte sich der durchschnittliche Zahlungsverzug auf 12,84 Tage. Der mittlere Bonitätsindex liegt bei 263 Punkten.
Nach Branchen betrachtet haben die konsumnahen Dienstleister sowie das Transport- und Logistikgewerbe den besten Job gemacht. Ihre wirtschaftliche Entwicklung findet allerdings noch immer von einem niedrigen Niveau aus statt. Unter einer negativen Entwicklung leidet die Chemiebranche. Saisonbedingt verringerte sich zudem der Branchenindex des Baugewerbes. Auch im Einzelhandel verlief die Konjunkturentwicklung in den ersten drei Monaten des Jahres ruhiger. Der Aufschwung in der Metall- und Elektrobranche stabilisierte sich im Gegensatz dazu.
Der vollständige Quartalsbericht steht per Download kostenlos im Internet zur Verfügung.
(Creditreform / ml)